Neue Herausforderungen für Bürgermeister

Am 1. März werden in Kärnten auch die Bürgermeister neu gewählt. Die Zeit der Dorfkaiser sei vorbei, sagt die Politikwissenschafterin Kathrin Stainer-Hämmerle. Der moderne Bürgermeister brauche hingegen Stärken wie Durchsetzungskraft und Einfühlungsvermögen.

Die Bürgermeister-Wahl ist eine Direktwahl, bei der die Persönlichkeit der Kandidaten eine wichtige Rolle spielt. Überzeugungskraft ist gefragt, nicht jeder oder jede ist für den Job geeignet. Eine schnelle Auffassungsgabe, ein gutes Netzwerk, Einfühlungsvermögen und Kommunikationsfertigkeit sollten die Kandidaten jedenfalls mitbringen, sagt die Politikwissenschaftlerin Kathrin Stainer-Hämmerle. Auch Unabhängigkeit und Durchsetzungsvermögen sei ein großer Vorteil in der Politik. Und was sich die Menschen natürlich wünschen, seien ehrliche Politiker. Ob im Wahlkampf Ehrlichkeit zum Sieg führe, sei allerdings fraglich.

Die Zeit der Dorfkaiser sei laut Stainer-Hämmerle jedenfalls vorbei. Absolute Mehrheiten der Bürgermeisterparteien würden schon lange nicht mehr selbstverständlich sein. Heutzutage müsse man Allianzen bilden können, um Projekte durchzubringen.

Stainer-Hämmerle: Mehr Lohn für Bürgermeister

In Anbetracht der Verantwortung, die ein Bürgermeister tragen muss, fällt das Gehalt nicht großzügig aus. In kleinen Gemeinden beträgt es zwischen 2.000 und 3.000 Euro brutto. Wenn gut ausgebildete Politiker das Bürgermeisteramt übernehmen sollen, dann müsse es aber höhere Gehälter geben, sagt Stainer-Hämmerle. Allerdings stünden die Chancen dafür schlecht: „Die Erhöhung von Politikergehältern traut sich niemand vorzuschlagen.“ Die teils magere Entlohnung ist auch ein Grund, weshalb vor allem kleinere Parteien oft kaum Kandidaten finden.

Inhaltlich wollen die Kandidaten in den Gemeinden meist mit Investitionen punkten – etwa in Hallenbäder, Eishallen oder Einkaufszentren. Oft ist dafür aber gar nicht das Geld in der Gemeindekasse.