Ungar tot unter Lawine entdeckt

Jener 32 Jahre alte Ungar, nach dem seit Sonntag in Bad Kleinkirchheim gesucht worden ist, ist tot aus einer Lawine geborgen worden. Er dürfte 24 Stunden lang unter den Schneemassen gelegen sein. Es ist der erste Lawinentote in dieser Saison in Kärnten.

Der 32-jährige Ungar kehrte am Sonntag nicht von einer Wanderung auf die Moschelitzen zurück. Daraufhin schlug der Quartiergeber Alarm. Fast zwanzig Stunden langen suchten 150 Einsatzkräfte rund um Bad Kleinkirchheim nach dem abgängigen Wanderer. Die Rettungskräfte gingen von Beginn an von einem Unfall aus, weil der Mann, der seit Weihnachten in Bad Kleinkirchheim arbeitete, als sehr zuverlässig galt. Es hieß, der ungarische Saisonarbeiter sei zwar ortsunkundig, aber ein versierter Sportler gewesen. Die Einsatzkräfte suchten ein riesiges Gebiet von Bad Kleinkirchheim - St. Oswald bis zum Falkert ab. Es gab zuerst keinerlei Anhaltspunkte, auch das Handy des Mannes konnte nicht geortet werden. Noch am Sonntag wurde bis 1.00 Uhr in der Früh gesucht.

Verunglückter telefonierte noch mit seiner Mutter

Am Montag wurde im Bereich „Wartniglomm“ ein Lawinenkegel entdeckt und nach dem Vermissten abgesucht. Gegen 13.30 Uhr wurde eine Leiche geborgen - wie sich später herausstellen sollte, handelte es sich um den vermissten 32-Jährigen. Der Leiter der Alpinpolizei, Horst Wohlgemuth, sagte gegenüber dem ORF Kärnten: „Die Ermittlungen haben ergeben, dass die Person gegen 13.00 Uhr von der Unterkunft losmarschiert ist. Er hat gegen 14.00 Uhr noch einmal telefonischen Kontakt zu seiner Mutter aufgenommen. Das war die letzte Spur. Wir vermuten, dass der Unfall zwischen 15.00 und 16.00 Uhr passiert sein muss. Er war quasi 24 Stunden unter den Schneemassen.“

Unglücksstelle Alpinunfall

LPD Kärnten

Die Unglücksstelle im Bereich „Wartniglomm“.

Tod durch Ersticken

Die Retter hofften bei der Bergung aus der Lawine noch darauf, dass der 32-Jährige durch eine Atemhöhle überlebt haben könnte. Ein Arzt sei bei der Bergung anwesend gewesen. Wohlgemuth: "Er hat darauf geachtet, die Bergung so schonend wie möglich durchzuführen, um zu kontrollieren, ob die Person eine Atemhöhle hat. Leider wurde eine solche nicht festgestellt und so kann man davon ausgehen, dass die Person in den Schneemassen erstickt ist.“ Der Tod durch Ersticken wurde laut Polizei auch vom anwesenden Bergrettungsarzt festgestellt.

Großeinsatz der Rettungskräfte

An der Suchaktion nahmen insgesamt 150 Einsatzkräfte der Bergrettung Radenthein, der Alpinpolizei des Bezirkes Spittal an der Drau, Suchhunde der Bergrettung und des Samariterbundes und zwei Polizeidiensthunde sowie Angehörige der Feuerwehr Bad Kleinkirchheim teil. Im Einsatz stand auch der Hubschrauber des Innenministeriums mit Wärmebildkamera. Die Helfer wurden per Hubschrauber ins Suchgebiet eingeflogen, auch Verpflegungstransporte und Suchflüge wurden unternommen.

Unglücksstelle Alpinunfall

LPD Kärnten

Warnung vor Wander- und Skitouren im Alleingang

Die Bergung der Leiche wurde von der Besatzung des Polizeihubschraubers „Libelle Kärnten“ durchgeführt. Nach dem Unglück warnten die Einsatzkräfte am Montag einmal mehr davor, alleine zu Wanderungen oder Skitouren aufzubrechen.