Kulturschaffende kritisieren Kulturpolitik

Kärntner Kulturschaffende und das Universitätskulturzentrum üben Kritik an der Kulturpolitik des Landes. Noch immer gebe es keine eigene Kulturabteilung und ein Sparpaket sei angedroht.

Keine Aufbruchstimmung, nach der Landtagswahl 2013 keine kulturpolitische Wende, immer noch keine eigene Kulturabteilung beim Land Kärnten, die Umgestaltung der Transformale, neue Richtlinien zur Kulturförderung ohne Erwähnung der slowenischen Volksgruppe und die Aussicht auf ein Kultursparpaket: Das sind nur einige Punkte, die für den Geschäftsführer des Universitätskulturzentrums (Unikum) Emil Kristof Anlass zur Sorge sind. Unter dem Titel „Es wurmt" veröffentlichte das Unikum zehn Fragen zur Situation der Kultur in Kärnten.

Kristof: Kürzungen wären „katastrophal“

Die Fragen richten sich in erster Linie an ÖVP-Kulturreferent Christian Benger. Die politischen Signale von Kulturreferent Christian Benger (ÖVP) sorgen für Skepsis. Sollten die Mittel für Kultursubventionen in Zukunft tatsächlich um 25 Prozent gekürzt werden, wäre das „katastrophal“, sagt Kristof. Auch hier fehle eine öffentliche Diskussion.

Benger hatte angekündigt, dass es mit 1. Jänner neue Richtlinien für die Kulturförderung gibt. Förderschwerpunkte sollen auf zeitgenössische und innovative Kunstprojekte und die Förderung des Künstlernachwuchses gelegt werden. Um überhaupt Kulturförderung zu erhalten, müsse künftig jedes Projekt einen Kärnten-Bezug nachweisen - mehr dazu in Neue Spielregeln für Kulturförderung.

Ein wichtiger Punkt des Fragenkatalogs ist auch die Transformale, sagt Kristof. Unverständlich sei, dass die „Transformale“ plötzlich ein Anhängsel der Unterabteilung für Kultur werde: „Damit wird das Land Veranstalter eines Projektes, das ursprünglich zur Stärkung der Kulturinitiativen gedacht war.“

Förderrichtlinie erwähnen Volksgruppe nicht

Eine weitere wichtige Frage ist für das Unikum, warum die neuen Kulturförderungsrichtlinien des Landes die slowenische Volksgruppe nicht erwähnen. Auf Bundesebene sei ein ganz anderer Trend zu beobachten. Seit 1. Dezember ist die Kärntner Slowenin Alina Zeichen Mitglied im Beirat für Kulturinitiativen des Bundeskanzleramts. Außerhalb von Kärnten würden die Kärntner Kulturinitiativen also sehr wohl Gehör finden, meint Kristof.

Kulturinitiativen befürchten negative Trendwende

Die IG Kikk, die 33 Kärntner Kulturinitiativen vertritt, stelle sich vollinhaltlich hinter den Fragenkatalog des Unikums, sagt David Guttner von der IG. Auch Guttner befürchtet eine Trendwende in der Kulturpolitik. Aus dem Büro von Benger heißt es, der Fragenkatalog des Unikums sei Benger offiziell nicht zur Kenntnis gebracht worden.

Ein positives Signal seitens Benger könnte die Schaffung der Kärntner Filmkommission sein. Es soll jeweils 350.000 Euro Filmförderung für 2015 und 2016 geben - mehr dazu in Neue Förderung für Filmproduktionen.

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