Neue Schmetterlingsart entdeckt

In den Hohen Tauern ist eine neue Schmetterlingsart entdeckt worden, der „Rhigognostis scharnikensis“. Der Nachtfalter wurde vor zwei Jahren gefunden, umfangreiche Gentests bestätigten nun, dass es sich tatsächlich um eine noch nicht entdeckte Art handelt.

Der Name weist auf den Fundort hin - Rhigognostis scharnikensis: Am Scharnick in der Kreuzeck-Gruppe machte Christian Wieser den biologischen Sensationsfund. Wieser ist Leiter der zoologischen Abteilung im Kärntner Landesmuseum und gilt als einer der führenden Insektenkundler Österreichs, sein Spezialgebiet ist die Schmetterlingskunde. Genetische Untersuchungen in Kanada haben nun bestätigt, dass es sich tatsächliche um eine bislang unentdeckte Art handelt. Dort gibt es eine riesige Datenbank mit Millionen von gespeicherten Gen-Codes.

Schmetterlinsart entdeckt Rhigognostis Scharnikensis Kreuzeck Wieser Elachista Wieseriella

Landesmuseum

Der neu entdeckte Rhigognostis scharnikensis.

Ein scheues Tier

Die Wahrscheinlichkeit, in Mitteleuropa noch eine neue Art zu entdecken sei in etwa so groß wie ein Lotto-Sechser, sagt Wieser.

Christian Wieser

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Christian Wieser

Das Tier sei zudem äußerst schwer auffindbar: „Es handelt sich um ein nachtaktives, kleineres Tier, etwa einen Zentimeter groß. Der Schmetterling überwintere als Falter und habe seine Vermehrungszeit in der Schneeschmelze. „Man findet ihn also nur auf vom Winter übriggebliebenen Schneeflecken auf einer Höhe von 2.000 Metern.“

Zweiter „biologischer Lotto-Sechser“

Der Schmetterlingsspezialist hatte bereits vor einigen Jahren einen biologischen Lotto-Sechser, als er die „Elachista wieseriella“ entdeckte: Ein kleiner, für den Laien unscheinbarer Nachtfalter, für die Entomologen, also die Insektenkundler, eine biologische Sensation.

Schmetterlingspräparat Elachista Wieseriella

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Vor einigen Jahren entdeckte Wieser bereits eine neue Falterart - den „Elachista wieseriella“ am Foto.

Eine Million Insekten umfasst die Sammlung des Landesmuseums, 300.000 Stück, also fast ein Drittel davon, sind Schmetterlinge. Der Schmetterlingsexperte ist ständig auf der Suche nach neuen Exemplaren.

Christian Wieser vor der Schmetterlingssammlung des Kärntner Landesmuseums

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Wieser mit einem Teil seiner Schmetterlingssammlung im Landesmuseum.

Urlaub wird also nur dort gemacht, wo interessante Insekten vorhanden sind. In mühsamer Kleinarbeit werden die Tiere dann präpariert und für die Nachwelt festgehalten, 70.000 Schmetterlinge hat Wieser mittlerweile präpariert - mehr dazu in Schmetterlingsexperte bei der Arbeit.

Christian Wieser und Insekt

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