Kultur 2014: Wenige Frohbotschaften
Das Kulturjahr 2014 markierte den endgültigen Untergang der Wörtherseebühne. Rund zehn Millionen Euro verschlang das Haider-Prestige-Objekt an Steuergeld. Ob rückgebaut, verkauft, oder verschrottet wird, stand über Monate zur Diskussion. Als bereits der Abbruchkran vorgefahren war, hieß es „Stopp“ - die Seebühne sollte ein letztes Mal genützt werden, und zwar für die ORF-Übertragung der Starnacht im Juli 2014.
ORF
Seebühne abgewrackt und verkauft
Anfang August wurden schließlich die schwimmenden Teile abtransportiert und die daraus entnommenen 200 Tonnen Stahl als Entschädigung für die Abbruchfirma von dieser verkauft - mehr dazu in Seebühne: Auf Starnacht folgt Abbau.
Unwetter beschädigten historische Bücher
Vorerst gestoppt wurde auch für der Betrieb im Landesmuseum Kärnten. Zunächst sollten trotz der Sanierungsarbeiten Schauprojekte präsentiert werden, um die Objekte nicht in Depots verstauen zu müssen, doch dann kam es dick: Durch die Unwetter im Juli drang Wasser in die Kellerräume ein und beschädigte den historischen Bücherbestand. Spannungen zwischen Mitarbeitern und dem Direktor sorgten für Aufregung. Staatsanwaltschaft und Landesrechnungshof prüften. Veraltete und fehlende Strukturen seien der Grund dafür, hieß es. Eine Gesamtlösung, die fünf Außenstellen miteinbezogen, wird gesucht. Auch die Frage eines Zentraldepots ist noch nicht gelöst - mehr dazu in Neue Pläne für Museums-Außenstellen.
ORF
Benger löste Waldner als Kulturreferent ab
Laut dem neuen Kulturreferenten Christian Benger soll es einen Beschluss für eine positive Zukunft des Landesmuseums im Jänner geben - mehr dazu in Wechsel im Kulturreferat irritiert.
ORF
Schatzkammer Gurk ausgezeichnet
Das Klagenfurter Diözesanmuseum konnte in neue großzügig gestaltete Räumlichkeiten im Probsthof des Domes zu Gurk übersiedeln. Diese Schatzkammer Gurk wurde auch mit dem Kärntner Landesbaupreis ausgezeichnet - mehr dazu in Diözesanmuseum übersiedelte nach Gurk.
Innovatives im Museumsbetrieb entstand durch privates Engagement: Im Lippitzbachgraben bei Ruden wurde in einer ehemaligen Mühle mit Bäckerei ein Museum mit eigenwilligem Konzept eingerichtet, das „Museum am Bach“. Das Museum sammelt Gesellschaftsmodelle und Utopien - ein Ort der kritischen Auseinandersetzung mit Gesellschaft - mehr dazu in Neues „Museum am Bach“ in Ruden.
ORF
Aufsehenerregende Ausstellungen
Glanzlichter der heimischen Gegenwartskunst setzte heuer das MMKK mit vier aufsehenerregenden Ausstellungen - mehr dazu in Spiegel: Die andere Seite im MMKK und 50 Jahre Krawagna im MMKK und MMKK zeigt Werkschau von Edgar Knoop und Bosnische Kunstszene im MMKK.
Das Jubiläum 100 Jahre Künstlerhaus feierten Kärntens bildende Künstler mit einer breit gefächerten Mitgliederausstellung inklusive eines Symposions - mehr dazu in Jubiläum: 100 Jahre Künstlerhaus.
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Literaturarchiv im Musil Institut erweitert
Der Schwerpunkt lag heuer mit der Erweiterung des Literaturarchivs im Robert Musil Institut im Bereich der Literatur. Dessen Leiter, der Literaturwissenschaftler Klaus Amann erhielt als Würdigung die Musil- Medaille. Im Musil Institut wurde auch der neue Humbert Fink-Literaturpreis der Stadt Klagenfurt erstmals verliehen, er ging an Antonio Fian - mehr dazu in Stadt vergibt Humbert Fink-Literaturpreis
Den etablierten Ingeborg Bachmannpreis holte sich der Cartoonist, Musiker und Autor Tex Rubinowitz. Für die Literaturveranstaltung gibt es einen neuen Vorsitzenden, sowie drei neue Juroren - mehr dazu in bachmannpreis.eu.
CS-Intendant warf das Handtuch
Im Kampf um den europaweiten Ruf des Carinthischen Sommers trotz prekärer Finanzlage warf heuer Intendant Thomas Daniel Schlee auch wegen Unstimmigkeiten innerhalb der Festspielorganisation das Handtuch. Er wird nur noch für die kommende Saison zur Verfügung stehen - mehr dazu in Intendant verlässt Carinthischen Sommer. Kulturpreisträger 2014 des Landes Kärnten wurde der Filmproduzent Helmut Grasser - mehr dazu in Kulturpreis für Filmemacher Helmut Grasser.
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Abschied für immer
Für immer verabschieden mussten wir uns heuer von Schauspieler Maximilian Schell, Entertainer Udo Jürgens, der Malerin Maria Lassnig, den bildenden Künstlern Ferdinand Penker und Egon Wucherer und dem Musiker Friedbert Kerschbaumer.