Kirchenbesucherin mit Beil attackiert

Eine 80-jährige Frau ist am Sonntag vor einer Kirche in Villach von einem 24 Jahre alten Mann mit einem Fleischerbeil attackiert worden. Dabei wurde ihr fast ein Ohr abgetrennt. Der Täter ist laut Polizei psychisch schwer beeinträchtigt.

Bei dem Täter handelt es sich um einen 24-jährigen Mann türkischer Abstammung, der schon einige Zeit in Villach wohnhaft sein dürfte. Sonntagvormittag hatte er sich, bewaffnet mit einem Messer und einem Fleischerbeil, auf den Weg zur Kirche St. Josef (Stadtteil Auen) gemacht. Dort hatten sich kurz vor 10.00 Uhr schon einige Kirchenbesucher zur Adventmesse vor der Kirche versammelt.

Die 80-jährige Frau habe gesehen, wie der Mann über die Straße auf sie zugekommen sei. Er habe sie an den Haaren gepackt, sie zu Boden gerissen und auf ihren Kopf eingeschlagen. Dabei trennte er ihr mit einem 30 Zentimeter langen Fleischerbeil beinahe ein Ohr ab.

Ohr abgeschnitten Villach Beil Messer

LPD Kärnten

Dieses Beil und dieses Messer trug der Täter bei sich

Täter „mag Kirchenbesucher nicht“

Der Mann flüchtete nach dem Angriff in Richtung Hauptplatz, wo ihn die Polizei kurz darauf festnehmen konnte. Messer und Beil trug er sichtbar im Hosenbund. Er war in Richtung Stadtpfarrkirche gegangen - möglicherweise, so der Villacher Polizeikommandant Erich Londer, habe er dort eine weitere Attacke geplant.

Bei der Polizei habe der Täter als Motiv angegeben, keine Kirchenbesucher zu mögen, für ihn sei dieser Tag ein „Massakertag“. Der Mann sei offensichtlich psychisch beeinträchtigt, so Londer. Über seine Motive lasse sich deswegen schwer etwas sagen, die Kommunikation mit ihm gestalte sich äußerst schwierig. Klar sei aber, dass es sich nicht um eine politisch oder religiös motivierte Tat handelt: „Die Tat war kein Terrorismusakt. Wir gehen davon aus, dass der Mann eine starke psychische Störung hat.“ Der Mann sitzt nun in U-Haft, die Ermittlungen laufen.

Ohr konnte wieder angenäht werden

Das 80-jährige Opfer wurde von der Rettung ins LKH Villach gebracht. Dort konnte der Frau laut Londer das Ohr mit zehn Stichen wieder angenäht werden. „Die Frau wurde bereits wieder in häusliche Pflege entlassen“, so Londer weiter.