Mercedes-Teissl: Kündigung endgültig

Ende Oktober hat Mercedes Benz den Vertrag mit dem Autohändler Teissl gekündigt. Es ging um 1,4 Mio. Euro, die falsch verrechnet wurden. Teissl wollte gegen die Kündigung eine Einstweilige Verfügung erwirken. Diese wurde abgewiesen, die Kündigung ist rechtsgültig.

Seit 1928 war der Familienbetrieb Teissl Mercedeshändler, so lange, wie kein anderer Geschäftspartner. Drei Generationen lang dauerte die Partnerschaft mit Mercedes. Knapp vor einer angekündigten Prüfung durch Mercedes Österreich gab Teissl Falschverrechnungen bei Stützungsgeldern zu und zahlte 1,4 Mio. Euro zurück. Stützungsgelder sind Subventionen von Mercedes. Der Generalimporteur finanziert Einbauten in Lkws und den Eintausch von Gebrauchtfahrzeugen im Voraus.

Dabei wurde zwischen 2007 und 2014 falsch verrechnet. Die 1,4 Millionen Euro wurden von Teissl zu Unrecht bezogen. Die Schadenswiedergutmachung noch vor der Revision durch Mercedes Österreich wertete die Staatsanwaltschaft als tätige Reue und verzichtete auf Ermittlungen wegen gewerbsmäßigen Betrugs.

Standorte sollen verkauft werden

Erst sieben Wochen nach der falschen Abrechnung und Wiedergutmachung beendete Merceds Benz die Zusammenarbeit fristlos. Die lange Wartezeit wertete Teissl so, dass der Fehler wohl nicht so schlimm gewesen sei und beantragte die Einstweilige Verfügung und Weiterführung des Betriebes als Mercedes Partner. Das Gericht sah dies nun anders und wies den Antrag ab.

Nun will Teissl laut Firmenanwalt Alfred Autischer bis spätestens Ende Dezember einen Investor finden, der die Standorte in Villach, Klagenfurt und Nußdorf in Osttirol übernimmt und die Marke Mercedes weiterführt. Mercedes Österreich wäre damit einverstanden. Damit könnten auch die 160 Mitarbeiter übernommen werden, 142 von ihnen wurden schon zur Kündigung angemeldet - mehr dazu in Autohaus Teissl: 142 Kündigungen drohen. Sollte es bis dahin aber nicht gelingen, die Standorte zu verkaufen, müssten diese einzeln veräußert werden. Laut dem Teissl-Anwalt gebe es auch Interesse von branchenfremden Unternehmen. Teissl würde aber eine Weiterführung der Mercedes Standorte durch ein anderes Unternehmen bevorzugen.

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