Asylwerber: Flüchtlingsstrom hält an

Der Flüchtlingsstrom aus Nordafrika und Syrien hält an. Kärnten sucht weiter nach Quartieren für Asylwerber. Laut Innenministerium fehlen in Kärnten nach wie vor 244 Betreuungsplätze, um die vereinbarte Quote zu erfüllen. Aber auch in Norditalien fehlen Quartiere für Migranten.

In Udine klagt der Bürgermeister darüber, dass Flüchtlinge zunehmend aus Kärnten nach Norditalien abgeschoben würden. Udine verlangt deshalb Verhandlungen zwischen den Behörden in Rom und in Wien. Derzeit seien in Udine 600 Menschen in einem Flüchtlingsquartier untergebracht. Es gebe keine freien Plätze mehr, sagte die zuständige Stadträtin Antonella Nonino. Viele Flüchtlinge müssten nun auf der Straße oder am Bahnhof schlafen, erzählt sie. Die Stadtpolitiker von Udine klagen, derzeit würden 15 Flüchtlinge pro Woche aus Kärnten nach Norditalien abgeschoben. Diese Menschen versuchen dann in der nächsten größeren Stadt, in Udine, einen Asylantrag zu stellen, sagte die Flüchtlingsreferentin.

Rund 250 Illegale nach Italien zurück gebracht

Der Sprecher der Kärntner Polizei, Rainer Dionisio, verweist auf ein Abkommen zwischen Österreich und Italien: "Kärnten kontrolliert in Zügen und auf Autobahnen intensiv die Ein- und Ausreise. Wenn festgestellte wird, dass Leute direkt aus Italien kommen, dann werden diese - entsprechend dem Vertrag - formlos nach Italien zurück gebracht. Wird eine bestimmte Zeitgrenze überschritten oder gibt es andere andere Umstände, dann wird für das Bundesamt für Fremdenwesen und Asyl damit befasst und die kümmern sich dann darum, wie der weitere Weg für die illegal auffälligen Personen in Österreich stattfindet.

Im vergangenen halben Jahr sei die Zahl der aufgegriffenen Menschen gestiegen, sagte Dyonisio: „Das sind vor allem Syrer, aber auch andere Nationalitäten. Man kann sagen, heuer sind etwa 1.000 illegal auffällige Personen aufgegriffen worden. Etwa ein Viertel davon wurde nach Italien zurück gebracht.“

Kärnten drängt auf europaweite Lösung

Die Stadtregierung in Udine drängt nun in Rom, die Angelegenheit mit Österreich zu besprechen, auch Vertreter von Kärnten und Friaul müssten einbezogen werden. Landeshauptmann Peter Kaiser (SPÖ) will eine EU-Lösung. Die EU berät ja derzeit über eine gerechtere Aufteilung von Flüchtlingen auf alle Mitgliedsländer.

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