ÖGB-Protest nach Teissl-Kündigung

Heftige Kritik an der Daimler AG mit Mercedes Benz übt Kärntens ÖGB-Chef Hermann Lipitsch nach der Vertrags-Kündigung mit dem Klagenfurter Autohaus Teissl. Er schlägt vor, dass dem Unternehmen zumindest eine Übergangsfrist bis Mitte 2015 gewährt wird.

Lipitsch macht sich in einem Brief an den Vorstandsvorsitzenden der Daimler AG, Dieter Zetsche, für das Ende Oktober von Mercedes Benz gefeuerte Autohaus Teissl stark. Der Daimler AG seien die rund 160 Mitarbeiter des Unternehmens offenbar „völlig egal“, schreibt Lipitsch, der auch für die SPÖ im Nationalrat sitzt.

„Modernes Raubrittertum“

Die Daimler AG habe mit Teissl „in der Öffentlichkeit eine Vertragsauflösung in Form modernen Raubrittertums zelebriert“, schreibt der Kärntner ÖGB-Chef nach Stuttgart. Es sei verwunderlich, „dass ein Vertragspartner, der Jahrzehnte gute Arbeit geleistet hat, in dieser Schärfe mit dem Bannstrahl der sofortigen Vertragsauflösung belegt wird“, so Lipitsch. Dazu werde bewusst in Kauf genommen, dass die Betreuungsstruktur für Mercedes-Fahrzeuge in Kärnten und Osttirol zusammenbreche. Lipitsch schlägt vor, dass die Daimler AG dem Autohaus Teissl zumindest eine Übergangsfrist bis Mitte kommenden Jahres gewährt. Der Gewerkschafter bietet dem Daimler Vorstandchef auch noch diese Woche ein persönliches Gespräch an.

Fristlose Kündigung nach Abrechnungsfehler

Mercedes Benz hatte Ende Oktober einen seit mehreren Jahrzehnten bestehenden Vertrag mit Teissl fristlos aufgekündigt. Im Hintergrund stehen offensichtlich falsche Abrechnungen zwischen dem Kärntner Autohaus und Mercedes Österreich. Der Missstand - es geht um einen Schaden von rund 1,4 Mio. Euro - sei jedoch von Teissl selbst entdeckt und bereinigt worden, betonte Helmut Teissl, der den Kärntner Betrieb in dritter Generation mit seinem Bruder Gerhard leitet.

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