Ärzte werden für Kindernotfälle geschult

Wenn Kinder Unfälle haben, sind auch Ärzte ganz besonders gefordert. Kinder haben eine andere Anatomie und Vitalwerte, als Erwachsene, ihre Psyche ist empfindlicher. Alljährlich findet daher ein Symposion für Ärzte zu Kindernotfällen statt, diesmal in St. Veit.

Besonders viele Unfälle passieren im Kleinkindalter. Neben Verkehrsunfällen sind es vor allem Verbrennungen und Verbrühungen, mit denen Ärzte oft konfrontiert sind. Häufig verschlucken die Kleinen aber auch Dinge und drohen, zu ersticken. Wenn Kinder in Gefahr sind, heißt es für Mediziner rasch handeln. Martin Edlinger, Kinderarzt und Leiter des Symposiums für Notfälle bei Kindern: „Man muss wissen, dass sich der kindliche Organismus wesentlich von dem der Erwachsenen unterscheidet. Das fängt bei den Vitalparametern wie Atmung, Herz etc. an.“ Auch Blutverlust sei gefährlich, Kinder haben weniger Spielraum, so Edlinger.

Kindernotfalltage Intubieren

ORF/Natmessnig

Arzt zeigt das Intubieren eines Babys.

Gefahr durch unbekannte Drogen

Bei Jugendlichen sind es vor allem Drogen, die zur Gefahr werden. Immer öfter nehmen Teenager unbekannte Substanzen zu sich. Häufig vergeht wertvolle Zeit, bis der Mediziner herausgefunden hat, mit welchem Rauschgift er es zu tun hat und wie der Patient behandelt werden kann. Im Symposion, das noch bis Samstag läuft, werden Ärzte auf den neuesten medizinischen Stand gebracht. In praktischen Einheiten können die Ärzte auf Demo-Puppen für den Ernstfall trainieren. Ein Training, das Notärzte alle zwei Jahre absolvieren müssen, um die Vorgänge zu verinnerlichen und im Ernstfall rasch reagieren zu können.

Unfälle mit Kindern sind auch für die Erwachsenen eine Herausforderung, vor allem wenn es um die erste Hilfe geht, so Edlinger: „Die emotionale Hürde ist bei Kinder oft groß. Wenn zehn Leute dabei sind, ist es oft so, dass alle zum Telefon greifen wollen. Keiner traut sich, etwas beim Kind zu machen. Jeder kann aber Basismaßnahmen durchführen.“ Es zahle sich aus, Kurse für Notfallmaßnahmen zu machen, so Edlinger. Sie helfen, die Angst abzubauen, denn nichts zu machen, sei das Schlechteste.

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