Notfallübung: Störfall im AKW Krško

Am Mittwoch und Donnerstag findet in Kärnten eine große Notfallübung statt. Übungsannahme ist ein Störfall im slowenischen Kraftwerk Krško aufgrund eines Erdbebens. Es wird überprüft, wie die Notfallpläne in der Praxis funktionieren.

Tschernobyl 1986: Der radioaktive Niederschlag, der Fallout, traf auch Kärnten. Cäsium 137 kann immer noch in den heimischen Böden gemessen werden. Krško heute: Es liegt nur 90 Kilometer von der Landesgrenze zu Slowenien entfernt. Bei einem Störfall, so die Übungsannahme, werden radioaktive Stoffe freigesetzt und aufgrund der Wetterlage auch nach Kärnten gebracht.

13 Proben werden entnommen

Die radioaktiven Stoffe lagern sich im Boden ab. Bei der Übung werden an 13 Stellen in ganz Kärnten von Speziell ausgebildeten Strahlenspürtrupps der Polizei Bewuchs und Bodenproben genommen, sagte der Strahlenschutzbeauftragte des Landes, Rudolf Weissitsch. Es gehe um meteorologische Kriterien wie Windrichtung, Menge des Niederschlags etc. Die 13 Stellen seien über ganz Kärnten verteilt, quer über das Landesgebiet, so Weissitsch.

Auch Wetter bei Störfall entscheidend

Bei der Übung geht es darum, die Pläne des Landestrahlen-Alarmplanes auf Schwachstellen zu überprüfen und zu kontrollieren, wie gut alle beteiligten Personen und Organisationen zusammenarbeiten. Sollte es einen Störfall in Krško geben, liegt es auch am Wetter, wie sehr Kärnten betroffen wäre, sagte Weissitsch. Die bei der Übung entnommenen Proben werden in der österreichischen Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (AGES) in Graz ausgewertet.

Die Messwerte werden von dort an die Abteilung Strahlenschutz des Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft weitergeleitet und allen Behörden zur Verfügung gestellt. Dabei kann auch festgestellt werden, wieviel Radioaktivität vom Störfall in Tschernobyl noch im Boden zu finden ist.