Ärzte und KABEG: Erste Verhandlungen

In der Frage der Reduzierung der Arbeitszeit für Ärzte in den Landesspitälern gab es am Donnerstag eine erste Verhandlungsrunde zwischen Vertretern der Ärzte und der Krankenanstalten Betriebsgesellschaft (KABEG). In der Vorwoche hatten die Ärzte Betriebsversammlungen abgehalten.

Aufgrund einer Regelung der EU müssen Ärzte in den Landesspitälern ihre Arbeitszeit ab Jänner 2015 von höchstens 72 Stunden auf durchschnittlich 48 Stunden pro Woche reduzieren. Die Ärzte befürchten einen Einkommensverlust, weil etwa 40 Prozent ihres derzeitigen Einkommens aus Überstunden kommen, die künftig wegfallen. Daher fordern die Ärzte einen höheren Lohn. Nach den Verhandlungen mit der KABEG soll ein erster Zwischenbericht im November vorliegen.

Ärzte wollen 25 bis 30 Prozent mehr Gehalt

Die Ärzte fordern eine Erhöhung des Grundgehalts und wollen so viel, wie sie derzeit bei 60 Wochenstunden verdienen, schon bei 48 Stunden bekommen. Dafür müssten die Grundgehälter um 25 bis 30 Prozent steigen. Das würde das Landesbudget mit zusätzlichen 30 Millionen Euro für die Kabeg belasten. Sollten in den kommenden Wochen keine wesentlichen Verhandlungsfortschritte erzielt werden, drohen die Kärntner Ärzte bereits ab 1. Jänner nur mehr 48 Stunden zu arbeiten.

„Es wurden zwei Arbeitsgruppen eingerichtet, der Zeitplan für die Verhandlungen ist sehr restriktiv, wir haben nur drei Wochen Zeit“, sagte Zentralbetriebsratschef Arnold Auer auf Anfrage der APA. Bereits Anfang November sollen erste Ergebnisse in einem Zwischenbericht an Landeshauptmann Peter Kaiser (SPÖ) präsentiert werden.

KABEG arbeitet „Notszenario“ aus

„Die erste Runde war sehr konstruktiv, wir haben Fact-Finding betrieben“, sagte Kabeg-Vorstand Arnold Gabriel im Anschluss an die Sitzung. Die Verhandlungen würden sich im wesentlichen um drei Punkte drehen: Nämlich um die Arbeitszeit bzw. Arbeitsbedingungen, den Gehalt sowie um die Organisation bzw. die Verbesserung von Arbeitszeitmodellen. Beim Thema Organisation sieht Gabriel Einsparungspotenzial, das auf der anderen Seite Spielraum für Gehaltsanpassungen der Ärzte schaffen soll. Bereits in der kommenden Woche ist die nächste Verhandlungsrunde geplant: Dabei soll es um die Ärztegehälter gehen.

Weil die Ärzte damit drohen, bereits ab 1. Jänner nur mehr 48 Stunden pro Woche zu arbeiten, lässt der Kabeg-Vorstand derzeit ein „Notszenario“ für die Krankenhäuser erarbeiten. „Es geht darum herauszufinden, welche Kernleistungen in den Spitälern unabdingbar sind“, sagte Gabriel.

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