KAC-Debakel: Trainer Stloukal gefeuert

Nach dem 0:9-Debakel des EC KAC gegen Linz in Klagenfurt am Donnerstagabend hat der KAV-Vorstand am Freitag reagiert: Das Trainerteam Martin Stloukal und Gerald Ressmann wurden vom Dienst freigestellt. Auch sollen neue Spieler verpflichtet werden.

Es war zweifellos ein denkwürdiger Abend in Klagenfurt - aus negativer Sicht. Nicht nur nach dem Schlusspfiff herrschte in der Stadthalle Entsetzen. Viele Fans hatten schon während dem Spiel lautstark ihre Meinung geäußert. Die Rotjacken stehen nach vier Spielen mit nun nur zwei Punkten da und rangieren an vorletzter Stelle. Die angekündigte Umstrukturierung scheint missglückt.

Mellitzer springt ein

Unmittelbar nach dem Match wurde bereits eine Krisensitzung einberufen, am Freitag wurde dann eine Vorstandssitzung einberufen. Diese brachte rasche Resultate: Mit sofortiger Wirkung wird Cheftrainer Martin Stloukal und Assistant Coach Gerald Ressmann vom Dienst freigestellt. Manager Oliver Pilloni wurde vom Vorstand bereits damit beauftragt, mögliche Kandidaten für die Neubesetzung des Trainerteams zu suchen. Im nächsten Meisterschaftsspiel am Sonntag gegen die Graz 99ers wird das Team interimistisch vom U20-Trainer Alexander Mellitzer betreut, ihm wird Torhütertrainer Jarmo Myllys assistieren.

KAC neuer Trainer Stloukal Myllys Viveiros

APA/Eggenberger

Martin Stloukal.

Der Tscheche Martin Stloukal wurde im März als neuer Trainer vorgestellt, er sollte nach der enttäuschenden letzten Saison neuen Schwung bringen - mehr dazu in Stloukal ist neuer KAC-Trainer.

Mehrere neue Spieler angepeilt

Zugleich werde die Profimannschaft des EC-KAC in die Pflicht genommen, hieß es am Freitagnachmittag vom Vorstand: In den kommenden Tagen und Wochen werden mehrere Spieler neu zum Verein stoßen, der Klub werde die Try-Out-Regelung in der Erste Bank Eishockey Liga intensiv zur Anwendung bringen. Bis Mitte November sind in der Liga unlimitierte Spielerwechsel erlaubt.

Vizepräsident Helmut Reichel meinte am Freitagnachmittag, man habe auch gegenüber den Fans und der Mannschaft ein Zeichen setzen müssen. Es müsse jetzt wieder ein Konzept erkennbar werden. Die Mannschaft habe auf dem Eis einen völlig planlosen Eindruck gemacht, die Führung des Vereins „konnte nicht mehr zuschauen.“

Niederlage nach wenigen Minuten

Bereits nach den ersten 20 Minuten lag der KAC Donnerstagabend in der Messehalle mit 0:6 in Rückstand. Ein derartiges Ergebnis nach 20 Minuten gab es in Klagenfurt noch nie. Das Team wirkte zahnlos - die meisten Zweikämpfe wurden von den Black Wings Linz dominiert. Dem neuen Cheftrainer Martin Stloukal war die Enttäuschung unmittelbar nach dem Match anzusehen. „Ich habe keine Ahnung, was im Team los war. Ich muss mich erkundigen, ob das die höchste Niederlage hier in Klagenfurt war. Was soll ich sagen - wir haben 0:9 verloren. Man muss jetzt nachdenken, was los ist.“

Trainer: „Hatte gutes Gefühl“

„Ich hatte eigentlich ein gutes Gefühl heute Vormittag. Beim Training war die Stimmung gut“, meinte Stloukal nach dem Spiel. Auch die Vorbereitung sei gut gewesen: „Wir haben in den letzten beiden Tagen stark am System gearbeitet. Auch die Strafen waren ein Thema - wir haben uns dazu auch einige Videos angesehen und Übungen einstudiert.“

Nun sei eine Analyse nötig, meinte Stloukal: „Ich muss jetzt mit den Spielern reden, was in deren Köpfen vorgegangen ist.“ Die Umstellungen lässt Stloukal nicht als Ausrede für die Demontierung seines Teams gelten: „Es geht da nicht um das neue System, wir haben darüber schon mehrfach gesprochen. Es geht hier um die Zweikämpfe. Nur wenn man die Zweikämpfe gewinnt, dann hat man Chancen. Wir müssen das besprechen.“ Für Linz-Trainer Rob Daum war es ein einfacher Abend: „Wir haben uns auf die ersten zehn Minuten fixiert. Als wir vorne waren, ging es recht einfach.“

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