Bundesheer spart bei Munition und Übungen

Auch in Kärnten wird beim Bundesheer gespart. In einer Ansprache in der Lutschounig-Kaserne Villach sagte Militärkommandant Walter Gitschthaler, man müsse auch bei Munition, Überstunden und Übungen sparen. Kasernenschließungen seien aber kein Thema.

Weniger Flugstunden für die Eurofighter und keine Bus-Anreisen mehr zu Angelobungen von Rekruten außerhalb von Kasernen sind zwei der Sparpläne für das Bundesheer, die derzeit in Österreich für Diskussionen sorgen. Der Sparkurs war in den Ansprachen bei der Wieder-Eröffnung der Villacher Lutschounig-Kaserne Thema. Die Kaserne wurde nach einjähriger General-Sanierung wieder eröffnet, vier Millionen Euro wurden investiert. Vielleicht ist es für lange Zeit die letzte größere Investition in Kärnten.

Walter Gitschthaler Bundesheer

ORF

Walter Gitschthaler.

45 Mio. Euro werden 2014 eingespart

Gitschthaler ließ in seiner kurzen Eröffnungsrede mehrfach anklingen, wie ernst es um das Bundesheer stehe. 150 Reformpunkte sollen in den kommenden Jahren umgesetzt werden. Außerdem gebe es so genannte Sofortmaßnahmen, die umzusetzen seien, um die Budgetvorgaben einzuhalten. Das beginne bei der Streichung der Überstundenkontingente und ende bei der Kürzung von Munition. Sogar Übungen müsse man absagen, sagte Gitschthaler. Man müsse heuer 45 Mio. Euro einsparen, um das Budgetziel zu erreichen. Der Generalstab arbeite derzeit mittelfristige Ziele aus, so Gitschthaler. Am 28. August erfolge die Präsentation vor dem Bundesminister, dann werde man wissen, wie das Heer bis 2018 aussehen werde.

Auswirkungen auf Motivation

Der Spardruck von oben wirke sich auch deutlich auf die Motivation des Kaderpersonals aus. Noch einen Effekt habe die negativ geführte Bundesheerdiskussion, sagte Gitschthaler: Es gebe immer weniger Grundwehrdiener, die sich melden. Man brauche sich nichts vormachen, so Gitschthaler. In den letzten Jahren gab es in den letzten Jahren durchgehend 700 Zivildienstanträge. Heuer habe man schon 300 allein im ersten Quartal. Gitschthaler befürchtet über 1.000 junge Männer, die sich gegen das Heer entscheiden. Das sei auch auf die negative Berichterstattung zurückzuführen.

Kasernen-Sanierung verschoben

Der Sparzwang wirke sich auch auf weitere notwendige Sanierungen mancher der insgesamt neuen Kasernen in Kärnten aus. Zwar wird zur Zeit die Khevenhüllerkaserne in Klagenfurt um fünf Millionen Euro saniert, die notwendigen Umbauarbeiten in der Henselkaserne in Villach, die auch für heuer geplant waren, müssen mindestens auf das Jahr 2016 verschoben werden. Es gebe Aufgaben des Ministers wie Auslandseinsätze oder Assistenzeinsätze im Inland und die weitere Attraktivierung des Grundwehrdienstes, so Gitschthaler.

Auf die Qualität der Ausbildung von Grundwehrdienern hätten die Einsparungen im Budget jedenfalls keine Auswirkungen, betonte Gitschthaler, der auch schon vor der Volksbefragung zur Heeresreform ein Befürworter der Berufsarmee war. Die Schließung von Kasernenstandorten werde zwar in anderen Bundesländern geführt, in Kärnten sei das aber absolut kein Thema.

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