Milch-Strafzahlungen an EU fallen weg

Kärntens Milchbauern haben letztes Jahr zuviel Milch abgeliefert. Weil die Milchquote überschritten wurde, müssen sie insgesamt 900.000 Euro Strafe an die EU zahlen. Doch diese Regelung fällt 2015, dann kann jeder Bauer so viel produzieren, wie er will.

In Kärnten gibt es 2.232 Milchbauern. Etwa die Hälfte davon hat zwischen April 2013 und März dieses Jahres zu viel Milch geliefert. Insgesamt waren es 8.700 Tonnen über der von der EU erlaubten Liefermenge, bestätigt Rudolf Fritzer von der Landwirtschaftskammer. Die Landwirte werden daher zur Kasse gebeten. Sie müssen für diese Überproduktion Strafzahlungen in der Höhe von 900.000 Euro an die EU leisten.

Milchlieferverträge bleiben bestehen

Die 1984 von der damaligen Europäischen Gemeinschaft eingeführte Quote wird mit April nächsten Jahres aufgehoben. Ab diesem Zeitpunkt können Milchproduzenten theoretisch soviel Milch liefern, wie sie produzieren können. Es werde aber wohl weiterhin Milchlieferverträge mit den Molkereien geben, sagte der Geschäftsführer von Kärntner Milch und Präsident der Vereinigung Österreichischer Milchverarbeiter, Helmut Petschar: „Wir haben mit unseren Bauern die Lieferverträge vereinbart, außerdem werden wir im nächsten Jahr die Milch, die produziert wird, abnehmen werden.“

Keine Auswirkungen auf Konsumenten

Man habe die Bauern aber gebeten, bis 31.12. die für das folgende Jahr geplante Milchmenge bekannt zu geben, damit die Molkerei planen könne, so Petschar. Damit soll ein Produktionsüberschuss verhindert werden. Dass sich der Wegfall der Quotenregelung direkt auf den Milchpreis auswirken wird, glaubt Petschar nicht. Große Auswirkungen habe es eher, wenn weltweit etwas passiere, etwa politischer Natur wie in Russland oder wenn es Dürren in Australien oder Neuseeland gebe. Das habe Auswirkungen auf den Milchpreis in Kärnten, sagte Petschar. Von den russischen Importsanktionen ist auch die Kärntner Milch betroffen. Bisher lieferte man alle 14 Tage Milch nach Russland.

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