Schultz schlägt neue Pistentrasse vor

Das Ringen um das Hoteldorf in Flattach samt Abfahrt im Naturschutzgebiet des Mölltaler Gletschers geht weiter. Investor Heinz Schultz bringt eine neue Variante ins Spiel. Sie soll demnächst auch vom Landesgeologen besichtigt und geprüft werden.

Am vergangenen Donnerstag präsentierte Heinz Schultz die neue Variante für die Skiabfahrt vom Mölltaler Gletscher nach Flattach bei einer privaten Wanderung, die Wirtschaftskammer und Kärnten Werbung organisierten und an der 20 Bürgermeister, Hoteliers und Vertreter des Alpenvereins teilnahmen. Exakt dort, wo Schultz die Talabfahrt errichten will, stellte er die neue Variante vor - mehr dazu in Neue Hoffnung für Fragant-Projekt. Schultz sagte: „Wir haben die geänderte überarbeitete Trasse vorgestellt, da gibt es Vorarbeiten geolotischer Natur. Wir gehen davon aus, dass eine positive Bewilligung möglich wäre.“ Die Politik müsse nun entscheiden, so Schultz.

Alpenverein: Weit voneinander entfernt

An der Geologie sollte es jetzt nicht mehr scheitern, sagte Schultz. Noch am Montag werden die Projektunterlagen dieser mittlerweile dritten Variante der Talabfahrt dem Landesgeologen übergeben. Er werde sich vermutlich umgehend den vorgeschlagenen Trassenverlauf vor Ort ansehen. Bei der Begehung am Donnerstag mit dabei war auch Joachim Gfreiner vom Alpenverein. Er berichtete von einem sehr sachlichen Gespräch. Inhaltlich sei man aber nach wie vor weit voneinander entfernt.

Alpenverein: Änderung wäre „Gesetzesbeugung“

Ob die neue Variante aus geologischer Sicht tatsächlich machbar sei, müsse erst geprüft werden, sagte Gfreiner. Doch auch, wenn das der Fall sei, gebe es immer noch einen Knackpunkt: Die bestehenden Naturschutzgesetze und die Alpenkonvention, die besagt, dass ein Naturschutzgebiet nicht einfach aufgehoben werden könne. Möglich sei das nur, wenn ein wesentliches öffentliches Interesse dahinterstehe, so Gfreiner: „Ich denke nicht, dass das Errichten einer Seilbahnanlage, die aus Privatinteresse errichtet werden soll, ein übergeordnetes öffentliches Interesse ist. Die Entscheidung liegt bei der Politik, wie dieses Interesse bewertet wird. Aus unserer Sicht wäre das eine Anlassgesetzgebung sein, wenn man es scharf formuliert, eine Gesetzesbeugung.“

Umweltreferent Rolf Holub (Grüne) kennt die neue Variante auch heute noch nicht. Er bestätigt aber, dass Heinz Schultz Landesgeologe Richard Bäk kontaktierte und dieser die neue Trasse begutachten wird.

Team Stronach: Zweite Chance verwerten

Das Team Stronach sieht die Möglichkeit einer alternativen Trassenführung „äußerst positiv“. In einer Aussendung hieß es von LR Gerhard Köfer: „Jetzt geht es aus unserer Sicht ganz klar darum, dass die Kärntner Landespolitik und die zahlreichen und kompetenten Beamten der Landesregierung einen Schulterschluss üben und gemeinsam für die Umsetzung dieses so wichtigen Hotelprojektes kämpfen. Die Frage, die beantwortet werden muss, darf nur mehr lauten: Wie kann das Projekt endlich erfolgreich auf Schiene gebracht werden?“ Köfer gemäß sei „die Zeit der Verhinderer, die sich erfolglos hinter dem Naturschutz verstecken“, abgelaufen.

Links: