Illegale Rennen: ARBÖ fordert Soboth-Sperre

Mit bis zu 200 km/h liefern sich einige Motorradfahrer auf der Soboth immer wieder illegale Rennen und stellen Videos davon ins Internet. Der ARBÖ fordert deswegen eine teilweise Sperre der Strecke für Motorradfahrer.

Auch wenn die Unfallzahlen auf der Soboth in den letzten Jahren zurückgingen, noch immer ist die Straße als Rennstrecke für Motorradfahrer bekannt und verrufen. Eine Gruppe von ein paar Dutzend Motorradfahrern liefert sich Rennen auf Kärntner und steirischer Seite und stellt die Aufnahmen der gefährlichen Fahrten ins Internet. Mit bis zu 200 km/h rasen die Rennfahrer über die Soboth, erlaubt sind 70 km/h. Die Polizei kontrolliert stark, trotzdem kommt es immer wieder zu den Rennen. Die Polizei schätzt, dass etwa fünf Prozent der Motorradfahrer auf der Soboth zu der Gruppe der Rennfahrer gehören.

Motorrad Soboth

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ARBÖ: „Das grenzt an kriminelles Verhalten“

Der ARBÖ fordert deswegen eine partielle Sperre der Soboth für Motorradfahrer, sollten die jetzigen Maßnahmen nicht fruchten. „Wenn alle normalen Maßnahmen nicht helfen, muss man zu außergewöhnlichen Maßnahmen greifen. Hier ist eine partielle Sperre für diese Wahnsinnigen anzudenken. Das grenzt an kriminelles Verhalten“, sagt Thomas Jank vom ARBÖ Kärnten.

Eine komplette Sperre der Strecke sei natürlich juristisch nicht machbar, schließlich gebe es Anrainer. Vorstellbar ist für Jank aber eine auf den Sommer und die Wochenenden beschränkte Sperre. Den Wettrennen müsse auf jeden Fall ein Riegel vorgeschoben werden, in Italien sei es bei schweren Verkehrsdelikten etwa möglich, Fahrzeuge einzuziehen. Zumindest könne man darüber nachdenken, meint Jank.

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Anrainer haben Angst

ORF-Redakteur Horst Sattlegger war Donnerstagnachmittag zu einem Lokalaugenschein auf der Soboth. Auch dabei zeigte sich: Es kommt immer wieder zu sehr gefährlichen Situationen. Einige der Anrainer leben teilweise in Angst. Sie trauen sich kaum, aus ihren Hauseinfahrten zu fahren oder ihre Kinder alleine auf der Straße zum Schulbus gehen zu lassen, schilderten sie dem ORF. Einer schildert, dass er und die Kinder schon abgetrennte Körperteile mitansehen mussten: „Es hat da zwei ganz schwere Unfälle gegeben, die sind in die Leitplanke gekracht. Einem hat es die Hand abgetrennt, einem hat es fast den Fuß abgerissen. Wenn wir nach Hause einbiegen wollen, schießen sie einfach vorbei, es ist einfach arg.“ Angst haben auch viele Motorradfahrer, die mit den vorgeschriebenen 70 km/h unterwegs sind und die die Aussicht genießen wollen.

Schwierige Kontrollen für Polizei

Die Polizisten werden von den Rennfahrern der Soboth intern „Rennleitung“ genannt. Mit Aufklärung und noch mehr Kontrollen will die Polizei die illegalen Rennen ein für alle Mal beenden, doch Kontrollen sind hier nicht einfach. Entlang der kurvenreichen Strecke gibt es nur wenige Möglichkeiten für Kontrollen, dennoch will die Polizei bei den bekannten Raserabschnitten gezielt kontrollieren, so Hermann Sorger von der Polizei Lavamünd.

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