Unwetter: Historische Bücher zerstört
Das Landesmuseum kommt nicht aus den Schlagzeilen: Nach desolaten Lagerverhältnissen, Schimmel, der viele Stücke zerstörte und Prozesse mit ehemaligen Mitarbeitern gibt es jetzt neuerlich Alarm. Bei dem heftigen Unwetter am Samstagnachmittag drang Wasser ein und zerstörte wertvolle Bücher.
100 Einsätze für Feuerwehr
Es regnete während des Gewitters 40 Liter in weniger als einer Stunde. Es gab mehr als 100 Einsätze der Feuerwehr, Keller und Straßen standen unter Wasser.
Das Landesmuseum wird derzeit saniert, über den Innenhof floss das Wasser in das Untergeschoß und beschädigte einen großen Teil der Bibliothek. Historische Bücher unschätzbaren Wertes sind jetzt kaputt. Direktor Thomas Jerger versuchte Samstagnachmittag, Firmen ins Landesmuseum zu bekommen, die ihm bei den Aufräumarbeiten helfen sollen.
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Kistenweise Bücher in Sicherheit gebracht
Zentimeterhoch stand das Wasser im Keller, drang aus den Fugen, ganze Regale mit Büchern wurden völlig durchnässt. Es handelt sich um wahre Schätze des Kärntner Kulturgutes. Bücher mit kostbaren Ledereinbänden mussten in aller Eile kistenweise in andere Räume gebracht werden. Der Schaden, den das Unwetter hier im Landesmuseum anrichtete, ist unermesslich, so Jerger: „Der gesamte Lesesaal der Bibliothek wurde über die Innenhöfe überflutet. Das Wasser rann dann in die Kellermagazine. Der Schaden an den historische Büchern ist enorm. Zum Glück haben wir den Großteil der Bibliothek durch den Umbau schon heraußen, aber der Lesesaal war voll, auch mit verpackten Büchern.“
Es handelt sich bei den zerstörten Büchern hauptsächlich um kärntenspezifische Publikationen, so Jerger, das sei der Schwerpunkt der Landesbibliotheksbestände. Man werde den Notfallverbund der Museen um Hilfe bei der Restaurierung bitten, so Jerger.
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Gesamtbaulösung gefordert
Kulturlandesrat Christian Benger (ÖVP) forderte in einer Aussendung eine rasche Entscheidung für eine Gesamtsanierung und für ein Gesamtkonzept des Landesmuseums. Zwei Millionen Ausstellungsstücke wurden ja im Vorjahr in geheime Depots gebracht, nachdem die desolaten Zustände im Gebäude bekannt wurden. Eine Gesamtsanierung des Landesmuseums würde an die 15 Millionen Euro kosten, diese Zahl wurde bereits damals genannt.
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Wie groß allein der entstandene Schaden durch die Überflutung jetzt ist, müssen Sachverständige in den kommenden Tagen klären.