TDDL Tag 2: Zwei neue Favoriten
Ein Auszug aus Michael Fehrs Roman „Simeliberg“ war am Nachmittag als erstes zu hören. Ein besonderer Vortrag: Der blinde Autor aus der Schweiz „las“ seinen Text nicht auf herkömmliche Weise vor, sondern bekam ihn selbst via Kopfhörer vorgelesen, um ihn danach in einem Vortrag wiederzugeben. Fehr zeichnet darin in stark schweizerisch gefärbtem Deutsch ein beklemmendes Bild eines Schweizer Dorfes, in dem sich allerlei skurrile Typen tummeln. Der Text lieferte der Jury viel Gesprächsstoff, wurde letztendlich aber großteils positiv bewertet. Mehr dazu in Jurydiskussion.
ORF
Jury von Ganzoni-Vortrag wenig begeistert
Verstärkte der Vortrag bei Michael Fehr die positive Wirkung des Textes geschah bei der letzten Autorin, Romana Ganzoni, genau das Gegenteil. Ihr Text „Ignis Cool“, in dem es über eine Frau im Ausnahmezustand geht, verlor für die Jury durch den sehr langsamen und betonten Vortrag viel von seiner Wirkung. Mehr dazu in Jurydiskussion.
ORF/Johannes Puch
„Ichthys“ sorgte für Rätselraten
Bei Anne-Kathrin Heier ging es in „Ichthys“ um Hunger, Sucht, das Schreiben und die Frage, wie ein Überleben überhaupt möglich ist. Einigen Jurymitgliedern blieb der „lebhaft und erhellend“ (Ankowitsch) debattierte Text trotzdem eher rätselhaft. Mehr dazu in Jurydiskussion.
ORF/Johannes Puch
Literarische Trauer-Bewältigungsreise fiel durch
Nach ihr folgte die Österreicherin Birgit Pölzl mit dem Text „Maia“ über eine Trauer-Bewältigungsreise, der den Juroren nicht wirklich gefiel. Mehr dazu in Jurydiskussion.
ORF/Johannes Puch
„Zunahme der Zeichen“ begeisterte
Senthuran Varatharajah las ein Chat-Gespräch auf facebook. Folter, Demütigungen und das Unverständnis fremden Kulturen gegenüber werden darin genauso verhandelt wie Probleme mit Religion und Sexualität. Sein Vortrag stellte einen Höhepunkt des Tages dar. Mehr dazu in Jurydiskussion.
ORF/Johannes Puch
Erster Lesetag: Von Schreibabys und Analsex
Der erste Lesetag zeigte eine erste Favoritin: Der Text der Österreicherin Gertraud Klemm über eine Mutter mit Schreibaby unterhielt auf böse Art Publikum und Jury. Wohlwollend fiel auch die Besprechung des Textes von Roman Marchel aus - mehr dazu unter TDDL: Österreicher begeisterten und bachmannpreis.eu.
Am Samstagvormittag beginnt Katharina Gericke mit der ersten Lesung, nach ihm folgen Tex Rubinowitz und Georg Petz mit ihren Textpräsentationen. Die Preisverleihung findet am Sonntag ab 11.00 Uhr statt.
ORF/Johannes Puch
Fünf Preise werden vergeben
Im 38. Jahr der Tage der deutschsprachigen Literatur werden fünf Preise vergeben: Der Ingeborg Bachmann-Preis, der Kelag-Preis, der 3sat-Preis, Mr. Heyn´s Ernst-Willner-Preis und der BKS-Bank-Publikumspreis.
Videos on demand:
Die ausführliche Analyse der Juroren zu den einzelnen Texten, sowie die Autorenporträts und die Videos der Lesungen und Diskussionen finden Sie unter bachmannpreis.eu Multimedia Auf dieser Seite ist auch das Video des Eröffnungsabends abrufbar.
Alle Informationen auf einen Klick
Das ORF Landesstudio Kärnten bietet unter bachmannpreis.eu eine umfassende Berichterstattung: Videoporträts der Autorinnen und Autoren, Lesungen und Diskussionen, Wettbewerbstexte zum Nachlesen, aktuelle Berichte und Zusammenfassungen. Alle Lesungen und Diskussionen sind nachträglich als Video abrufbar. Auch Radio Kärnten und „Kärnten heute“ berichten ausführlich.