Langzeit-Bürgermeister Manzenreiter tritt ab

Nach 28 Jahren als Villacher Bürgermeister wird Helmut Manzenreiter (SPÖ) 2015 nicht mehr kandidieren. Dies bestätigte er gegenüber dem ORF Kärnten. Den Parteivorsitz gibt er an Vizebürgermeister Günther Albel ab, der im März 2015 auch kandidieren soll.

Manzenreiter zieht sich 2015 nach 28 Jahren zurück und wird damit bei den Gemeinderatswahlen nicht mehr kandidieren, dies verkündete einer der mächtigsten SPÖ-Bezirkschef am Donnerstag bei einer Pressekonferenz. Er will schon am kommenden Samstag bei einer Vorstandssitzung der SPÖ Villach den Parteivorsitz an Vizebürgermeister Günther Albel abgeben.

Selbst hochrangige Magistratsbedienstete in Villach und Wegbegleiter von Helmut Manzenreiter hatten bis Mittwochabend noch nicht an einen Rückzug des 68-Jährigen geglaubt.

Für Manzenreiter war es aber eine schon längst gefällte Entscheidung: „Mir ist seit der letzten Wahl 2009 bewusst, dass damals meine letzte Kandidatur war. Ich glaube, dass der Zeitpunkt auch für meine Gesinnungsgemeinschaft der beste ist“, sagte er am Donnerstag. Man müsse eben nach so langer Funktionsdauer auch loslassen können. „Ich habe meinen Teil geleistet...“ stand demgemäß auf einer Tafel bei der Pressekonferenz.

Lukrativer Aktien-Verkauf

Villach ist wirtschaftlich gut aufgestellt, nicht zuletzt wegen der Erlöse aus dem Verkauf der KELAG-Aktien. Bisher wurden daraus 165 Millionen Euro lukriert. Vor 35 Jahren wurde Manzenreiter in den Gemeinderat der Stadt Villach gewählt, vor 30 Jahren wurde er Stadtrat und zwei Jahre später dann Bürgermeister. Bis zum Jahr 2009 verfügte Manzenreiter über eine komfortable Mehrheit im Gemeinderat.

Kurzzeit-SPÖ-Vorsitzender

Weniger erfolgreich war der Ausflug Manzenreiters in die Landespolitik. 1999 übernahm er den SPÖ-Vorsitz, nach 222 Tagen in dieser Funktion wurde er aber von seinen Parteifreunden abgewählt. 2010 war Manzenreiter maßgeblich daran beteiligt, dass Reinhart Rohr als SPÖ Vorsitzender gehen musste. Manzenreiter wollte in einer Kampfabstimmung gegen den jetzigen Parteivorsitzenden und Landeshauptmann Peter Kaiser antreten. Kurz vor dem Parteitag verzichtete Manzenreiter aber auf seine Kandidatur.

Manzenreiter griff aber auch in der Stadt Villach immer wieder personalmäßig durch. Seine Vizebürgermeisterin Hilde Schaumberger musste 2012 den Sessel räumen, sie musste einem jüngeren Team weichen, sagte Manzenreiter dazu. Jetzt übernimmt der zweifache Vater Günther Albel den Parteivorsitz und die Geschäfte. Er möchte nach der Ära Manzenreiter eigene Spuren ziehen.