Initiative für Mölltal-Tourismusprojekt

In Oberkärnten hat sich die Initiative „Pro Mölltal“ gebildet. Sie besteht aus Bürgermeistern, Wirtschaftskammer, Unternehmern und Landwirtschaftskammer. Sie fordern das Land auf, das Lift- und Hotelprojekt im Naturschutzgebiet auf dem Mölltaler Gletscher zu genehmigen.

Das Mölltal brauche unbedingt neue Arbeitsplätze. Im Bezirk Spittal liege die Arbeitslosenquote bei mehr zwölf Prozent, betonte Siegfried Arztmann von der Wirtschaftskammer: „Wir brauchen das Projekt, wir brauchen das Projekt am Mölltaler Gletscher. Wir brauchen jeden einzelnen Arbeitsplatz damit wir hier eine Chance haben, zu überleben.“

Das Projekt

Der Naturschutzbeirat sprach sich gegen das Projekt Hoteldorf mit 490 Betten in Flattach samt Talabfahrt aus. Das Land wollte aber mit Investoren Hans-Peter Haselsteiner und Heinz Schultz sprechen, um keine Türen zuzumachen. Die geplante Talabfahrt führt durch die Naturschutzgebiete Kleinfragant und Wurten-West. Ohne diese Abfahrt rechne sich das Projekt aber nicht, hieß es.

Für das Projekt Hoteldorf und Talabfahrt würden 150 Arbeitsplätze sprechen. Die Talabfährt selbst betreffe nur 0,04 Prozent der Schutzgebiete in Oberkärnten. Dem gegenüber stehen Abwanderung und Firmen mit leeren Auftragsbüchern. Wenn Haselsteiner und Schultz 60 Millionen Euro investieren wollen, dürfe man nicht mehr nachdenken, betonte der Mölltaler Unternehmer Helmut Fürstauer. Naturschutz und wirtschaftliche Interessen seien vereinbar, sagte Landwirtschaftskammerpräsident Johann Mößler. Das würden zahlreiche Beispiele zeigen.

"Wer wird denn im Mölltal 60 Mio. investieren?

Eine Investition in die Talabfahrt und in ein Hoteldorf würde viele Folgeinvestitionen nach sich ziehen, betonte der Mallnitzer Bürgermeister Günther Novak (SPÖ). Er appellierte auch an die eigene Partei, das Projekt nicht zu verhindern: „Ich habe kein Verständnis dafür, wenn wir aus dem Zentralraum und aus Klagenfurt mitgeteilt bekommen, dass wir diesen Skiliftbetreiber lieben in Tirol sein lassen sollen. Es gibt ja ohnehin andere, die investieren wollen. Wer will denn 60 Mio. Euro im Mölltal investieren?“

24 Oberkärntner Bürgermeister unterschrieben bereits eine Resolution an die Landesregierung. Erwin Angerer, der freiheitliche Bürgermeister von Mühldorf, lässt nicht gelten, dass die Alpenkonvention ein solches Projekt nicht zulassen würde. Alle Gemeinden Kärntens seien von der Alpenkonvention betroffen, so Angerer. Dann dürfe man bald gar nichts mehr bauen.

Holub: Keine Piste durch Naturschutzgebiet

Laut den Bürgermeistern reichten Haselsteiner und Schultz das Liftprojekt bereits ein, allerdings ohne Hoteldorf. Bei der Bezirkshauptmannschaft Spittal weiß man davon noch nichts, wie dem ORF bestätigt wurde. Naturschutzreferent Rolf Holub (Grüne) bleibt aber dabei: Eine Talabfahrt durch Naturschutzgebiet werde es nicht geben.

Reaktion Grüne: Kein Projekt eingereicht

Laut einer Aussendung des Grünen Landtagsabgeordneten Michael Johann sei bis letzten Freitag kein Projekt eingereicht worden. Es stelle sich die Frage, worüber der Wirtschaftsausschuss des Landtages diskutieren solle. Er hält es für „verwunderlich“, dass die Landwirtschaftskammer als offizieller Unterstützter auftrete, obwohl dieses Projekt nichts mit Land- oder Forstwirtschaft zu tun habe, so Johann. Johann verweist darauf, dass es von der Bürgerinitiative „Schützt Kärntens Alpinregionen“ eine weitere Petition gibt, die sich dafür einsetzt, die Kleinfragant vor der Zerstörung zu retten.

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