Von Beruf und Privatleben überfordert

„Burnout“ ist in den letzten Jahren zunehmend zum Schlagwort geworden. Immer mehr Menschen leiden an dieser Krankheit. So hat es in Kärnten allein im letzten Jahr mehr als 6.500 Krankheitsfälle gegeben. Neben Stress spielt auch das private Umfeld eine bedeutende Rolle.

Das Burnout Syndrom beschreibt einen Zustand der totalen Erschöpfung. Eine aktuelle Statistik der Kärntner Gebietskrankenkasse zeigt, dass ein Großteil der Betroffenen in Berufen arbeitet, die mit vielen sozialen Aspekten verbunden sind. Das bestätigt auch die Spittaler Psychotherapeutin Elfriede Wieser: „Das sind zum Beispiel Pflegende, Ärzte, Therapeuten, Lehrer. Aber es umfasst auch mehrere andere Berufsfelder, wo ein hoher Leistungs- und vor allem Selbsterwartungsdruck verbunden ist, wie zum Beispiel im Sport oder in der Politik.“

Immer für alle da und immer perfekt

Viele Patienten klagen darüber, beruflich überfordert zu sein. Doch das ist es nicht allein. Auch das private Umfeld, der Freizeitstress, der ganz normale Alltag können den Druck noch verstärken, so Wieser: „Wenn die innere vorgegebene Landkarte, sprich das Lebensskript so aussieht, dass es darum geht, immer für alle da und perfekt zu sein und die eigenen Bedürfnisse zu ignorieren, dann steht das natürlich mit den äußeren Anforderungen oft sehr stark in Zusammenhang. Hier ist die Grenze leicht zu übersehen, wann es für den einzelnen Menschen zu viel wird.“

Dann kann oft nur noch der Psychologe helfen. Die Reha-Klinik für Seelische Gesundheit in Klagenfurt behandelt viele Burnout Patienten, so der klinische Psychologe Helmut Wresnik: „Man arbeitet auf drei Ebenen. Einerseits auf einer palliativ-regenerativen Ebene, wo es darum geht die Entspannungsfähigkeit zu erlernen. Dann geht es die kognitive Ebene, wo Bewertungsmuster wie: „Ich muss immer stark und perfekt sein“ bearbeitet werden und dann gibt es noch die instrumentelle Komponente wo versucht wird, äußere Faktoren entweder zu verändern oder anders damit umzugehen lernt.“

Was schützt vor Burnout?

Wie kann man sich nun vor einem Burnout schützen? Das Schlagwort lautet: Gesund Leben, nicht immer für alle erreichbar sein und Grenzen setzen - das gilt für den Beruf wie auch die Familien und den Freundeskreis. Nicht zu vergessen ist auch, auf die Signale des eigenen Körpers zu hören.