Hakenkreuz auf Ruinenturm sorgt für Wirbel
Das weiße Hakenkreuz ist von außen zwar nur schwer erkennbar, aber es befindet sich auf dem Bergfried der Burgruine Hochkraig in der Gemeinde Frauenstein. Das stößt dem Mauthausen Komitee und dessen Sprecher Peter Gstettner sauer auf. Er meint in einem Interview in der Zeitschrift „profil“: „Ein zur Zeit des NS-Putsches 1934 aufgemaltes Hakenkreuz befindet sich 80 Jahre danach noch immer an dieser Stelle. Das dürfe einfach nicht sein.“

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Bergfried einsturzgefährdet
Das Bundesdenkmalamt teilt diese Ansicht grundsätzlich, fügt aber hinzu, eine Entfernung sei extrem schwierig, da der Bergfried einsturzgefährdet sei. Das Hakenkreuz sei nicht aufgemalt, sondern regelrecht in die Mauer eingearbeitet worden. Es könnte nur weggeschremmt werden, und dadurch könne der denkmalgeschützte Bergfried einstürzen, hieß es auf Anfrage des ORF Kärnten.
Besitzer sieht Bund zuständig
Das Bundesdenkmalamt könne sich vorstellen, ein Kunstprojekt daraus zu machen und mit aufklärenden Tafeln auf die Geschichte des Nazi-Symbols aufmerksam zu machen. Davon hält aber der Besitzer der Burgruine Hochkraig, Peter Goess, nichts, wie er dem ORF am Montag mitteilte. Er brauche keine Pilger, weder mit rechtem noch mit linkem Gedankengut. Goess distanziert sich von dem Gedankengut der Nationalsozialisten. Diese hätten das Kreuz in den Bergfried eingearbeitet, und für die Entfernung sei nicht er, sondern die Republik zuständig.
Gefährliche Arbeiten?
Um das Hakenkreuz zu entfernen, müssten Bergsteiger mit einer besonderen Ausbildung eingesetzt werden. Selbst diese würden sich in große Gefahr begeben, so Goess. Er hat die Zugänge zur Burgruine Hochkraig versperrt. Aus der Ferne sei das Hakenkreuz nicht sichtbar. Das Mauthausen-Komitee fordert die Gemeinde Frauenstein auf, das Hakenkreuz entfernen zu lassen. Doch auch der dortige Amtsleiter fühlt sich nicht zuständig.