Milder Winter: Schädlingsplage befürchtet

Experten befürchten, dass es heuer überdurchschnittlich viele Schädlinge geben wird. Es war nicht lange genug ausreichend kalt, die Insekten konnten deshalb zusätzliche Generationen bilden. Der Forstwirtschaft droht eine Borkenkäfer-Plage.

Nacktschnecken, Buchsbaumzünsler und Borkenkäfer - die Schädlingssaison begann einen Monat vor der üblichen Zeit. Vor allem in Mittel- und Unterkärnten sind bereits viele Schädlinge aktiv, also überall dort, wo der Schnee bereits geschmolzen ist. Viele Schädlinge wurden eingeschleppt, sie sind so genannte Neozoen. Die meisten Spritzmittel funktionieren bei ihnen nicht und natürliche Feinde sind rar.

Auch der Forstwirtschaft droht heuer ein großes Schädlingsproblem: Die Fichtenborkenkäfer werden sich laut Experten durch den Schneebruch rasant verbreiten. Auch wenn das Bruchholz so rasch wie möglich aufgearbeitet wird, gegen die Käfer selbst ist man nahezu machtlos - mehr dazu in - Borkenkäfergefahr: Schadholz beseitigen (kaernten.ORF.at, 14.3.2014).

Spritzmittel schaden auch Nützlingen

Schädlingsbekämpfungsmittel sind zwar eine wirksame Waffe, sie haben aber auch auf Nützlinge negative Auswirkungen, sagt der Leiter der zoologischen Abteilung des Landesmuseums, Christian Wieser. Wenn etwa ein Laufkäfer eine vergiftete Schnecke fresse, dann sterbe er genauso wie die Schnecke selbst. Auch größere Tiere, wie Igel, können betroffen sein.

Wer auf Spritzmittel verzichten will, kann die Schädlinge zum Beispiel händisch einsammeln, das funktioniert am besten bei Nacktschnecken und Buchsbaumzünsler. Dabei müsse man gründlich vorgehen und die Büsche genau nach Schädlingen absuchen, sagt der Obmann der Kärntner Gärtner, Bernhard Wastl. Seit Anfang des Jahres gibt es eine neue Spritzmittelverordnung, die auch Nützlinge, wie Bienen, schonen soll. Viele Schädlingsbekämpfungsmittel dürfen deswegen nicht mehr verwendet werden.

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