Nach Blitzschlag: Außer Lebensgefahr

Während eines Fußballspiels hat am Samstag in Nötsch ein Blitz auf dem Sportplatz eingeschlagen. Zwei Fußballer der Mannschaft aus Sillian wurden verletzt, einer von ihnen schwer. Er liegt in künstlichem Tiefschlaf auf der Intensivstation des Klinikums.

Der Blitz schlug kurz vor 16.00 Uhr auf dem Sportplatz in Nötsch ein, wo ein Spiel der Ersten Klasse B zwischen Nötsch und Sillian stattfinden sollte. Kurz vor Spielbeginn wärmten sich die Sportler auf dem Platz auf. Als es stark zu regnen begann, verschwanden die meisten Fußballer in den Kabinen - bis auf einen 24 Jahre alten Spieler aus Sillian und seinen 26-jährigen Kollegen aus Niederösterreich - er ist in Osttirol beim Bundesheer stationiert - die weiter auf dem Platz blieben.

Augenzeuge: Zehn Meter hohe Stichflamme

Valentin Kassin wollte sich eigentlich das Spiel ansehen, er wurde zum Augenzeuge dessen, was kurz darauf passierte: „Es ging ein einziger Blitz auf der Mitte des Platzes nieder, dabei gab es eine zehn Meter hohe, senkrechte Stichflamme in blau und rot.“ Wie er mussten dutzende Menschen den Unfall mitansehen. Der 24-Jährige stürzte sofort schwer verletzt zu Boden, Puls und Atmung setzten aus. Der zweite Spieler hielt sich in einigen Metern Entfernung auf und bekam damit weniger vom Stromschlag ab, er blieb bei Bewusstsein.

Sportler außer Lebensgefahr

Schon bevor die Rettung eintraf wurde der schwerverletzte Spieler von einer anwesenden Sanitäterin und mehreren Zuschauern reanimiert. „Als wir vor Ort waren, hatte der Patient bereits wieder einen Kreislauf, war aber bewusstlos“, so Stefan Janach vom Roten Kreuz, der als einer der ersten Einsatzkräfte auf dem Fußballplatz eintraf. Der schwer verletzte Sportler wurde vom Notarzthubschrauber C11 nach Klagenfurt ins Klinikum gebracht.

Auf der Intensivstation wurden der 24-Jährige in einen künstlichen Tiefschlaf versetzt, die Körpertemperatur wurde auf 34 Grad abgesenkt, so Roland Steiner, der behandelnde Arzt. Der Patient sei außer Lebensgefahr und sein Zustand stabil: „Vom Kreislauf her ist er stabil, es gibt keine Anzeichen, dass er hier Probleme hätte. Er ist jung und sportlich, von dem her steht das Neurologische im Vordergrund“, so Steiner. In 24 Stunden wird der Patient langsam aus dem künstlichen Tiefschlaf geholt. Erst dann können die Ärzte nähere Angaben über den Zustand des Mannes machen.

Interview mit 26-jährigem Blitzopfer

Der zweite vom Blitz gestreifte Fußballer kam mit leichten Verletzungen davon. Auch er wurde vom Rettungshubschrauber ins Krankenhaus gebracht und wird im LKH Villach stationär behandelt. Er sprach im Interview mit dem ORF Kärnten über den Vorfall - mehr dazu: Blitzopfer auf dem Weg der Besserung. Sechs weitere Spieler wurden ambulant behandelt und konnten danach die Heimreise antreten.

Große Betroffenheit unter Spielern und Fans

Unter den Sportler und Fußballfans herrschte große Betroffenheit. Das Spiel gegen die Osttiroler Mannschaft wurde abgesagt. Die Angehörigen wurden vom Trainer der Mannschaft verständigt.