Kirche verkauft Seeimmobilie an Glock-Stiftung

Um 1,5 Mio. Euro hat das Bistum Gurk fünf Wohnungen mit Badestrand am Wörthersee an die Stiftung des Waffenindustriellen Gaston Glock verkauft. Die Kirche hatte die Wohnungen vor zwei Jahren einer Frau abgekauft, die wollte, dass die Kirche die Immobilien bekommt.

Bischof Alois Schwarz sagte gegenüber dem ORF, die Kirche sei ein Unternehmen und auch Immobiliengeschäfte gehören dazu. Der Verkauf der Wohnungen fand schon vor einem Jahr statt. Sie wurden laut Bischof Schwarz der Kirche von einer sehr gläubigen Frau angeboten. Sie wollte damit ihre Pflegekosten im Alter bezahlen. Es habe mehrere Gespräche gegeben und man wollte die Wohnungen zusammen mit dem Stift St. Georgen bewirtschaften, so Schwarz.

Bischof Alois Schwarz

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Bischof Alois Schwarz.

Glock ist Hauseigentümer

Das habe aber nicht funktioniert, weil nicht das ganze Haus als Apartmenthaus bewirtschaftet wurde. Man habe sich daher zurückgezogen, so Schwarz. Auf die Frage, ob ein Verkauf an einen Waffenindustriellen für ihn und die Kirche kein Problem sei, sagte Schwarz, man habe „an Herrn Glock verkauft, der hier eine Firma“ habe. Er sei Eigentümer des gesamten Hauses, daher war der Verkauf an ihn „naheliegend“, sagte der Bischof. Man versuche, ethisch vertretbare und nachhaltige Geschäfte zu machen, um wirtschaftlich erfolgreich zu sein.

Kirche Immobilien

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Veröffentlicht Kirche Zahlen?

Der Bischof ist Verwalter von 12.000 Hektar Grund, 600 Pfarrhöfen und weiterer Immobilien, die die Kirche in Kärnten besitzt. Er ist damit auch Manager. Er verwalte und vermehre die Güter, das sei seine Aufgabe, so Schwarz. Genaue Auskunft über Einnahmen und Ausgaben des Bistums Gurk gab es im Interview keine. Der Bischof kündigte an, dass man die Zahlen in nächster Zeit veröffentlichen werde.

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Schwarz hat aber Bedenken, dass eine Offenlegung Neid bei den Kirchenmitgliedern auslösen könnte. Die Kirche ist der zweitgrößste Grundbesitzer und der zweitgrößte Arbeitgeber in Kärnten mit rund 3.000 Mitarbeitern. Ein großes Unternehmen, das sich nicht in die Bilanzen blicken lässt.