Wechsel im Kulturreferat irritiert

Etliche Kulturverbände und Interessensgemeinschaften haben am Donnerstag in einem offenen Brief Stellung zum Wechsel des Kulturreferenten bezogen. Sie befürchten, dass die Kulturpolitik in Zukunft marginalisiert wird - diese sei bisher mit keinem Wort erwähnt worden.

ÖVP-Landesrat Wolfgang Waldner muss sich wie berichtet aus der Landesregierung zurückziehen, der designierte neue Parteichef Christian Benger übernimmt neben Waldners anderen Agenden auch das Kulturreferat - mehr dazu: Umsturz an Kärntner ÖVP-Spitze.

Rückschritte in der Kulturpolitik vermeiden

Dass in sämtlichen Stellungnahmen, Diskussionsbeiträgen und Aussagen der Protagonisten ausschließlich von einer Neubesetzung des Wirtschafts-, Landwirtschafts- und Tourismusreferats die Rede sei, während das Kulturreferat – für das Waldner ebenso verantwortlich zeichnete – mit keinem Wort Erwähnung finde, sei auffallend und ein „alarmierendes Zeichen“, so die Unterzeichner. Sie fordern, dass Rückschritte in der Kulturpolitik vermieden werden und Kultur in gleicher Augenhöhe mit ökonomischen Belangen wahrgenommen wird.

„Weichenstellungen beibehalten“

In der von zahlreichen Kulturinitiativen unterzeichneten Stellungnahmen wird verlangt, dass die von Waldner „begonnenen Weichenstellungen“ beibehalten werden müssen. Es dürfe keine Kürzungen im Kulturbudget geben. Außerdem fordern die Unterzeichner die „baldige Veröffentlichung des Kulturberichts 2013“ mit der von Waldner vorgesehenen „transparenten Darstellung der Mittelvergabe“. Außerdem müsse eine „rasche Neustrukturierung einer eigenständigen Kulturabteilung“ inklusive der von „Waldner geplanten Ausschreibung der Leitung“ erfolgen. Der neue Kulturreferenten wird in dem Offenen Brief aufgefordert, sich vor Amtsantritt bei den Kärntner Kunst- und Kulturschaffenden vorzustellen.

Unter den Unterzeichner befinden sich u.a. neben dem ArchitekturHaus Kärnten verschiedene Fachbeiräte, die Grazer Autorenversammlung Kärnten, die IG KIKK, der Kärntner Schriftstellerverband und das Robert Musil-Institut für Literaturforschung.