EU-Wahl: Haider-Tochter sammelt Unterschriften

Ulrike Haider-Quercia, Tochter des verstorbenen Landeshauptmanns Jörg Haider, ist BZÖ-Spitzenkandidatin für die EU-Wahl. Am Dienstag begann sie in Klagenfurt mit dem Sammeln der 2.600 bundesweit notwendigen Unterstützungsunterschriften.

Am Samstag wird Haider-Quercia bei einem außerordentlichen BZÖ-Parteitag in Wien formell zur Spitzenkandidatin der Orangen gekürt. Eigentlich habe sie ursprünglich keine Ambitionen verspürt, aktiv in der Politik mitzumischen, sagte sie am Dienstag in Klagenfurt: „Ich weiß aus meiner Familiengeschichte, was eine Kandidatur gegen den koalitionären Mainstream bedeutet.“ Als Angehörige der „EU-Generation“ habe sie sich dann dennoch für eine Kandidatur entschieden.

Haider-Quercia ortet Euro-Krise

Ihre Generation habe zwar von „Erasmus“ und von den Freiheiten der Union profitiert. „Die Anfangseuphorie ist aber in vielen Punkten geschwunden, wir sind eine vergessene Generation“, so Haider-Quercia. Deshalb wolle sie sich nun kritisch äußern, damit die EU „wieder in die richtige Richtung geht.“

Haider-Quercia ortete etwa eine Krise der gemeinsamen Währung. „Wir unterliegen der Diktatur der deutschen Sparpolitik“, so die BZÖ-Politikerin. Europa würde jedoch vielmehr Wachstum und Investitionen benötigen. Ihr genaues Wahlprogramm will Haider-Quercia am Parteitag am Samstag präsentieren. Sie wolle „europäisch, aber kritisch“ sein. Anders als etwa FPÖ-Politiker müssten EU-Parlamentarier „auch europäisch denken, und das kann ich“, erklärte die Kandidatin. Konkret will sich Haider-Quercia unter anderem für die Abschaffung des zweiten Sitzes des EU-Parlamentes und mehr Datensicherheit einsetzen.

Respekt für Jörg Haider eingefordert

Befragt nach ihrem Vater meinte Haider-Quercia: „Ich möchte meine Kandidatur auch nutzen, um Respekt für einen Verstorbenen einzufordern". Ihr Vater werde derzeit in großen Skandalen der Republik als Alleinverantwortlicher dargestellt. Für die im Raum stehenden Schadenersatzforderungen für die Familie Haider sieht sie wenig Chancen – mehr dazu in Land will Haider-Erben zur Kassa bitten.

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