Wiener Filmmusikpreis geht nach Kärnten

Der junge St. Veiter Musikproduzent Florian Leitner ist am Freitag mit dem Wiener Filmmusikpreis ausgezeichnet worden. Seine Neuvertonung eines Clips aus dem österreichischen Kinoerfolg „Blutgletscher“ überzeugte die prominent besetzte Jury des Österreichischen Komponistenbundes.

Der Österreichische Komponistenbund lud am Freitag zum fünften Mal ins Wiener „Porgy & Bess“ zur Film Composers’ Lounge, einem der Filmmusik „made in Austria“ gewidmeten Abend. Höhepunkt der Veranstaltung: die Verleihung des Wiener Filmmusik Preis 2014 an den 27-jährigen Kärntner Florian Leitner. Er darf sich über 7.000 Euro Preisgeld freuen, das vom Filmfonds Wien und von der Stadt Wien gestiftet wurde.

Junge Musikschaffende waren bundesweit dazu eingeladen, eine Sequenz der aktuellen österreichischen Filme „Blutgletscher“ (Allegro Film/3-facher Preisträger Österreichischer Filmpreis 2014) oder „Der Fall Wilhelm Reich“ (Novotny & Novotny Filmproduktion) neu zu vertonen.

Jury lobte professionelle Umsetzung

Die Jury lobte Leitners digital produzierten und „professionell umgesetzten“ Soundtrack zu einer Filmsequenz aus „Blutgletscher“. Der „gekonnte Einsatz wirkungsvoller Sounds“ habe schließlich den Ausschlag zugunsten Leitners gegeben, so der Filmkomponist Klaus-Peter Sattler, der Vorsitzende der Jury. „Filmmusik ist angewandte Musik“, so Klaus-Peter Sattler. „Sie zu beurteilen ist letztlich Aufgabe von Regisseur oder Produzent, nicht von Musikern.“ Eine Musik-orientierte Jury habe deshalb kein leichtes Amt, sie müsse auch das dramaturgische Element gewichten und eine Balance zwischen Musikdesign und analogen Klangbildern finden. Nicht zuletzt aus diesen Gründen sei das Rennen um den Wiener Filmmusikpreis denkbar knapp verlaufen.

Florian Leitner, Gewinner des Filmmusikpreises 2014

Privat

Florian Leitner

Florian Leitner - Vita

Florian Leitner schloss seiner abgeschlossenen Schullaufbahn eine dreijährige Survival-Ausbildung an und absolvierte darauf den Zivildienst, in dessen Verlauf er auf die Musiksoftware „Reason“ stieß. Fasziniert vom „Musikbasteln“ – u. a. in einem Kleinbus, in den Leitner Studioequipment einbaute – fiel bald die Entscheidung für den Beruf des Musikproduzenten. Gemeinsam mit Freunden betreibt Florian Leitner ein Indie Label und professionalisiert seine Produzentenkarriere.

Weitere Preisträger

Weiters wurden ausgezeichnet: Vig Zartmann (34 Jahre, Wien), dessen Neuvertonungen zweier Clips aus „Blutgletscher“ und „Der Fall Wilhelm Reich“ ex aequo auf Platz zwei landeten, sowie gleichauf auf Platz drei: Andreas Melcher (32 Jahre, Wien) und Michael Wagner (30 Jahre, Wien), beide mit frischen Soundtracks zu einem Filmausschnitt aus „Der Fall Wilhelm Reich“.

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