Planetarium meldet Konkurs an

Im Planetarium in Klagenfurt gehen nun endgültig die Lichter aus, am Donnerstag wurde der Insolvenzantrag bei Gericht eingebracht. Noch gibt es Rettungsversuche für die Klagenfurter Touristenattraktion.

Das Planetarium gilt als Klagenfurter Institution. Tausende Kinder aus ganz Kärnten haben hier seit 1977 sinnbildlich nach den Sternen gegriffen. Die Besucherzahlen gingen in den letzten Jahren aber auf 20.000 jährlich stark zurück, das Ausflugsziel schlitterte in die roten Zahlen – mehr dazu in Planetarium vor der Insolvenz.

Weil diverse Rechnungen, die Sozialversicherung und Gehälter der Mitarbeiter nicht mehr bezahlt werden können, brachte Geschäftsführer Erwin Genser am Donnerstag den Insolvenzantrag ein. Der Gang vor den Konkursrichter sei unausweichlich geworden, so Genser. Als ehrenamtlicher Geschäftsführer wolle er sich nicht der Konkursverschleppung schuldig machen. Akut fehlen 50.000 Euro, um den Betrieb aufrechtzuerhalten.

Kooperation als Rettung?

Genser ist trotzdem zuversichtlich, dass es eine Zukunft für das Planetarium geben kann. Er hofft auf Unterstützung von der Stadt Klagenfurt und vom Land, beide haben in den vergangenen Jahren mit Einmalzuschüssen ausgeholfen. Der Klagenfurter Finanzreferent Albert Gunzer (FPÖ) zeigt sich zu Gesprächen bereit, fordert aber ein schlüssiges und nachhaltiges Konzept. Seine Empfehlung: Das Planetarium müsste mit den angrenzenden Touristenattraktionen Minimundus und dem Reptilienzoo Happ zusammenarbeiten.

Genau in diese Richtung gehen auch Gensers Pläne. Ein Konzept für die Zukunft des Planetariums sei erstellt, schon 2002 bis 2007 habe es eine Kooperation mit Minimundus gegeben, von der beide profitiert hätten. Angedacht sei etwa eine gemeinsame Tageskarte für Planetarium, Minimundus und Reptilienzoo.

Runder Tisch beim Land

Eine Einfahrt, ein Parkplatz und eine gemeinsame Eintrittskarte - das wäre auch für Reptilienzoo-Betreiberin Helga Happ die Idealvorstellung. Die Preisgestaltung und die Aufteilung der Einnahmen zu berechnen, das wäre wegen der unterschiedlichen Fixkosten aber sehr schwierig, gibt Happ zu bedenken. Auch Minimundus-Geschäftsführer Hannes Guggenberger will sich Gesprächen nicht verschließen. Er fordert zuvor aber Informationen vom Planetarium, bisher habe er alles nur aus den Medien erfahren.

Sobald der Masseverwalter einen Überblick hat, will Landeshauptmann Peter Kaiser (SPÖ) alle Beteiligten an einen runden Tisch bringen. Dann soll eine Lösung erarbeitet werden. Über finanzielle Hilfe könne man aber, wenn überhaupt, erst ganz am Schluss reden, heißt es von Land und Stadt.