Piste durch Naturschutzgebiet: Gespräche

Am Montag findet ein „Mölltal-Gipfel“ zum umstrittenen Ausbau des Skigebietes Mölltaler Gletscher statt. Die geplante Piste würden durch das Naturschutzgebiet Kleinfragant führen. Politik und Investor sollen sich an einen Tisch setzen.

Umweltschutzreferent Rolf Holub (Grüne) wird als Vorsitzender des Umweltschutzbeirates die Landespolitik und Investor Schultz an einen Tisch holen. Neben der Piste ins Tal sollen ein Hotel und Ferienhäuser mit insgesamt 1.000 Betten entstehen. Weil die geplante Piste mitten durch das Naturschutzgebiet führen würde, legte der Umweltschutzbeirat des Landes bereits zwei Mal sein Veto ein. Auch die Bürgerinitiative „Schützt Kärntens Alpinregionen“ appelliert an die Landesregierung, den Ausbauplänen eine Abfuhr zu erteilen und das Naturschutzgebiet nicht umzuwidmen.

60 Millionen Euro Investition

Die Schutz Gruppe, die vor 25 Jahren auf dem sogenannten Wurtenkees die ersten Lifte errichtete, und Hans Peter Haselsteiner von der Strabag, wollen jetzt 60 Millionen Euro in die Talabfahrt samt Hotel- und in ein Ferienhäuser-Dorf investieren. Die Befürworter, zu denen auch die Bürgermeister des Mölltales gehören, argumentieren, dass bei dem Bau auch 150 Arbeitsplätze in der ohnedies strukturschwachen Region entstehen würden. Umweltlandesrat Rolf Holub verweist dagegen auf die Gesetzeslage: Die Kleinfragant sei Naturschutzgebiet, ein Liftbau daher nicht möglich - auch im Sinne der Alpenkonvention, die eine rechtliche Hürde für den Liftbau darstellt.

Gesetzesänderung könnte Konsequenzen haben

Die Bürgermeister des Mölltales fordern weitere Gespräche und regen an, den Naturschutz in der Kleinfragant aufzuheben und stattdessen andere Gebiete unter Schutz zu stellen. Dazu wäre aber eine Gesetzesänderung nötig. Ob es dazu kommt, wird von der Landespolitik abhängen. Neben Holub werden alle Regierungsmitglieder und auch die Klubobleute aus dem Landtag an einem Tisch sitzen. SPÖ, ÖVP, Team Stronach und auch das BZÖ haben sich für einen Kompromiss im Streit um den Liftbau ausgesprochen. Offen ist allerdings, welche Konsequenzen Kärnten zu erwarten hätte, wenn das Land gegen die Alpenkonvention seine Gesetze ändert.

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