Bürgermeister für Ausbau des Mölltaler Gletschers

Die Mölltaler Bürgermeister fordern die Umsetzung des Hoteldorf-Projektes am Mölltaler Gletscher im Konsens mit dem Naturschutz. Für das Projekt müsste eine neue Piste durch das Naturschutzgebiet gebaut werden, wogegen sich die Landesregierung am Montag aussprach.

Die Schultz-Gruppe will mit einem geplanten Hotelprojekt 1.000 zusätzliche Gästebetten ins Tal bringen, doch dafür müsste - so die Bedingung des Investors - vom Gletscher eine Abfahrt zur Talstation der Stollenbahn gebaut werden, die quer durch das Naturschutzgebiet Kleinfragant führen würde. Das geplante Hoteldorf-Projekt sei nur dann möglich, wenn die Naturschutzbestimmungen eingehalten werden, hieß es am Dienstag von der Landesregierung - mehr dazu in Keine Skipiste durch Naturschutzgebiet. Nun soll eine neuerliche Gesprächsrunde zwischen dem Investor, dem Naturschutzbeirat und den Regierungsmitgliedern einberufen werden.

Auch Mölltaler Bürgermeister für Konsens

Über alle Parteigrenzen hinweg haben sich die Bürgermeister des Mölltales zusammengetan und fordern geschlossen den Ausbau des Skigebietes Mölltaler Gletscher. Als Sprecher tritt der Mallnitzer Bürgermeister Günther Novak auf. Er bringt die Forderung seiner Amtskollegen auf den Punkt: „Dieses Großprojekt muss durchgesetzt werden. Industrie wird sich bei uns keine Ansiedeln, deshalb müssen wir im Tourismus reüssieren. Eine solche Möglichkeit werden wir wahrscheinlich nicht mehr so schnell kriegen und dann stehen wir unter Umständen da und die Investition wird von dieser Gruppe irgendwo anders getätigt.“

Immerhin gehe es um 150 Arbeitsplätze, die durch den Bau eines Hotels samt Ferienhäuser entstehen würden, so die Bürgermeister.

Sie hoffen auf einen Kompromiss: „Wir als Bürgermeister würden darum bitten, dass sich Vertreter von Politik und Naturschutz an einen Tisch setzen und versuchen, eine Möglichkeit zu finden. Ich denke, dass es möglich sein wird, dass es im Abfahrtsbereich irgendwelche Verschiebungen gibt – wie auch immer.“

Die Förderzusage für den Ausbau ist zeitlich begrenzt. Ein Kompromiss zwischen Naturschutz und Arbeitsplätzen in der Region müsste also bald erfolgen. Novak sieht neben den Investitionen im Mölltal auch einen damit verbundenen Ausbau des Ankogels. Auch hier möchte der Investor zwölf Millionen Euro investieren.

Köfer: Novelle des Naturschutzgesetzes vorstellbar

Die Umsetzung eines solchen Bauvorhabens habe für eine Randregion wie das Mölltal eine große Bedeutung, sagte Landesrat Gerhard Köfer (TS) am Dienstag erneut. Mit dem Projekt würden zahlreiche neue Arbeitsplätze geschaffen und eine enorme Umwegrentabilität erzielt. Um die geforderte Skiabfahrt errichten zu können, kann sich Köfer auch eine Novellierung des Naturschutzgesetzes vorstellen.

„Für mich geht es bei diesem Projekt vor allem darum, einen enormen wirtschaftlichen Impuls für das gesamte Mölltal zu setzen, ohne dabei auf die berechtigten Umwelt- und Naturschutzbedenken zu vergessen“, so Köfer. Er sprach sich für den Kompromiss eines „Abtausches“ von einem Quadratmeter Naturschutz- gegen drei Quadratmeter Ersatzflächen aus.