Klagenfurt: Überflutungen entlang der Sattnitz

Entlang der Sattnitz in Klagenfurt sind durch die starken Regenfälle seit Tagen Felder und Gehwege überflutet worden. Mehrere Hausbesitzer meldeten bereits überschwemmte Keller. Ab 2015 ist eine teilweise Tieferlegung des Flusses geplant, derzeit laufen die Vorbereitungen.

Viele Bewohner in den Klagenfurter Stadtteilen Viktring und Waidmannsdorf sind längst gerüstet: Sie haben Pumpen im Keller installiert, um mehrmals im Jahr Wasser abzupumpen. Derzeit sei das Problem entlang der Sattnitz (bzw. Glanfurt) wieder akut, berichteten Anrainer gegenüber Radio Kärnten. Auch der Wasserpegel des Wörthersees sei höher als für gewöhnlich.

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In Klagenfurt habe es seit Mitte Dezember im Vergleich zu bisherigen Messungen die doppelte Niederschlagsmenge gegeben, sagte Gernot Kaboltschnig von der Abteilung Schutzwasserwirtschaft des Landes. Zusätzlich sei der vorhandene Schnee durch die hohen Temperaturen geschmolzen.

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Bebauung im ehemaligen Feuchtgebiet

Schuld an den immer wieder überfluteten Kellern entlang der Sattnitz sei der hohe Grundwasserspiegel im ehemaligen Feuchtgebiet, so Kaboltschnig. Früher habe es entlang der Sattnitz viele Feuchtgebiete gegeben, für die Landwirtschaft seien sie trocken gelegt worden. Eine Bebauung sei eigentlich nie vorgesehen gewesen.

Sattnitz soll tiefer gelegt werden

Letztes Jahr wurde in Viktring mit dem Bau eines neuen Abwasserkanals begonnen. Dieser wird die Hochwasserproblematik aber nur bedingt verbessern, da er die Oberflächenwasser nicht aufnimmt. Ab 2015 ist deswegen eine teilweise Tieferlegung der Sattnitz geplant. Drei bis vier Millionen Euro werde das Projekt insgesamt kosten, sagte Stadtrat Peter Steinkellner (ÖVP).

Im Rahmen des Projektes soll eine Schleuse am Südring erneuert werden, außerdem soll das Bachbett auf einer Länge von rund einem Kilometer um 80 bis 100 Zentimeter vertieft werden. Für das Projekt gebe es nun Förderzusagen von Bund und Land, so Steinkellner. Derzeit laufe die Ausschreibung - dann werde über die genaue Fördersumme verhandelt, möglich sei eine Förderung von bis zu 80 Prozent. Steinkellner rechnet damit, dass die Genehmigungsverfahren 2015 abgeschlossen sind. Die Bauzeit beträgt dann rund eineinhalb Jahre.

Link:

Viktring: Neuer Kanal nur bedingte Hochwasserhilfe (kaernten.ORF.at; 25.4.2013)