Bilanz über Einsatz nach Schneechaos
Innerhalb von 48 Stunden fielen vergangene Woche bis zu 130 Zentimeter Schnee. Von einem „Jahrhundertereignis“ war die Rede. Viele Bewohner des Lesachtals waren acht Tage lang von der Außenwelt abgeschnitten. Dies sei zu lange, wie einige jetzt meinen und Kritik an den Einsatzkräften äußern. Medikamente und Stromaggregate seien nicht früh genug bereitgestellt worden.
In der ZIB2 zog Bezirkshauptmann Heinz Pansi Freitagabend Bilanz über den Einsatz: „Wir haben die stärkste Katastrophe seit 1917. Dass nicht alles sofort klappen kann, ist nachvollziehbar. Bei der Versorgung von Privathaushalten mit Notstromaggregaten trifft eine gewisse Form der Selbsthilfe zu. Jeder Hauseigentümer hat die Verpflichtung, sich auf solche Extremsituationen vorzubereiten." Andererseits seien die Einsatzkräfte so positioniert worden, dass weder die Infrastruktur, noch Leib und Leben gefährdet waren, unterstrich Pansi.
Reparaturarbeiten gehen weiter
Auch das Loibltal war von umgestürzten Bäumen und Stromausfällen besonders betroffen. Fast zwei Tage war man im Bodental ohne Strom. Noch immer sind Kelag-Monteure mit den Reparaturarbeiten an der kaputten Hauptleitung beschäftigt. Nächste Woche soll dort mittels Hubschrauber ein neuer Strommast montiert werden. Den Notstrom für die Bewohner liefert unterdessen ein mobiles Dieselaggregat.
Radio Kärnten Verkehrsservice
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Im Rest des Landes wurde die Stromversorgung nahezu vollständig wieder hergestellt. Aktuell sind noch rund 30 entlegene Haushalte im Gail- und Rosental ohne Strom. Die Kelag-Monteure sind auch am Samstag wieder im Einsatz, um die Leitungen zu reparieren. Was bleibt, ist die hohe Lawinengefahr.
Hangrutsch in der Gemeinde Liebenfels
Zu einem Hangrutsch kam es in der Nacht auf Samstag in Waggendorf (Gemeinde Liebenfels). Auf der Sörger Landesstraße hatte sich aufgrund des starken Regens Geröll im Ausmaß von mehreren Kubikmetern gelöst und die Straße blockiert. Verletzt wurde niemand. Die Straßenmeisterei ist bereits mit den Aufräumarbeiten beschäftigt. Die Strecke soll bis Samstagabend wieder frei gegeben werden.
Loibl-, Wurzen- und Plöckenpass weiter gesperrt
Im Bezirk Hermagor ist man weiter in Bereitschaft. Mit der Aufhebung der Sperre ist das Lesachtal seit Freitag auch wieder von Kärnten problemlos erreichbar, rechtzeitig zum Urlauberschichtwechsel. Loibl- und Wurzenpass in Richtung Slowenien und der Plöckenpass in Richtung Italien bleiben weiterhin gesperrt.