Hubschrauber blasen Schnee weg
Das Bundesheer versuchte am Mittwoch etwas Ungewöhnliches: Mit Hubschraubern wurde entlang von Bahngleisen und Straßen knapp über die Bäume geflogen und so mit den Rotoren Eis und Schnee heruntergeblasen. Der Einsatz war riskant, denn die Piloten mussten langsam und tief fliegen. Es sei ein nicht alltäglicher Einsatz gewesen, er habe aber gut funktioniert, sagte Oberst Arno Kronhofer. Die Bäume wurden von Schnee und Eis befreit, damit sollte verhindert werden, dass sie brechen und über Gleise und Straßen fallen. Im Bahnverkehr derzeit weiter gesperrt sind die Tauernbahn, die Karawankenbahn und die Gailtalbahn - mehr dazu in Weiter Sperren im Bahnverkehr.
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Großeinsatz auch im Lesachtal
Der Bundesheereinsatz in Kärnten konzentriert sich momentan auch auf das seit Donnerstagabend eingeschlossene Lesachtal. Ein Erkundungstrupp des Jägerbataillons 26 war schon am Dienstag vor Ort, um sich ein Bild von der Lage zu machen. Die Räumung der Gailtalbundesstraße (B111) Richtung Lesachtal ging am Mittwoch weiter sehr langsam vor sich, die Arbeiten sind mitunter lebensgefährlich - mehr dazu in Weiter Sperren im Bahn- und Straßenverkehr. Laut Bundesheer-Einsatzleiter Erwin Hubmann sind rund 120 Soldaten des Jägerbataillons mit schwerem Gerät im Einsatz.
MILITÄRKOMMANDO KÄRNTEN
200 Soldaten werden in St. Lorenzen, Liesing, Birnbaum und Maria Luggau auch öffentliche Dachflächen freischaufeln, unterstützt werden sie dabei von der Feuerwehr. Laut Rosenzopf werden 50 weitere Mann des Jägerbataillons 26 anrücken, damit man die Dächer freibekommt, bevor es wieder schneit. Die Belastungen für die Dächer sind enorm. Laut Oberstleutnant Udo Hofer habe es heuer Schneemengen von 4,50 Meter gegeben, dazu seien noch 1,80 Meter dazugekommen. So etwas habe er noch nicht erlebt, die Belastung pro Quadratmeter betrage für die Dächer 500 Kilo, so Hofer.
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Tausende Haushalte ohne Strom
Mittwochfrüh waren erneut 3.000 Haushalte ohne Strom, am Abend noch 1.300. Laut Robert Schmaranz von der KELAG dürfte man es am Mittwoch noch schaffen, die meisten Haushalte wieder mit Strom zu versorgen. Das hänge aber vom Wetter ab, eine zuverlässige Prognose sei derzeit nicht möglich. Für die KELAG-Mitarbeiter sind die Einsätze derzeit sehr gefährlich - mehr dazu in Stomausfälle: Gefährliche Einsätze für die Helfer.
Im Lesachtal werden indes auch die Medikamente knapp. Ein 55-jähriger Bewohner fuhr am Mittwoch mit Polizeieskorte von Kötschach nach St. Jakob, Lawinen und umgestürzte Bäume blockierten die Straße. Unter anderem besorgte er Insulin für eine schwangere Diabetikerin - mehr dazu in Medikamente mit Polizeieskorte besorgt.
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Nächster Schnee im Anmarsch
Am Freitag soll das nächste Italientief bereits wieder Schnee bringen. Christian Stefan von der Zentralanstalt für Meteorologie in Klagenfurt schätzt, dass in der Nacht zum Samstag bis zu 25 Zentimeter Neuschnee im Südwesten des Landes dazukommen. Am Sonntag dann nochmals zehn bis 15 Zentimeter. Eine Entspannung für die Einsatzkräfte gibt es also nicht.
ORF/Matha