Lesachtal teilweise wieder erreichbar

Langsam entspannt sich die Situation in den Kärntner Gemeinden, die von der Außenwelt abgeschnitten waren. Das seit Freitag eingeschlossene Lesachtal kann für Notfälle über Osttirol erreicht werden, das Nassfeld wurde wieder freigegeben, Bad Bleiberg ist ebenfalls wieder erreichbar.

Mehr als 2.000 Menschen sind im Lesachtal seit Freitag von der Außenwelt abgeschnitten, am Sonntag begann die Schneeräumung. Mittlerweile habe man die Straße Richtung Unter- und Obertilliach für Notfälle freibekommen, so Bürgermeister Franz Guggenberger. Laut Egon Rauter vom Land Kärnten seien auf Kärntner Seite noch rund acht Kilometer zu räumen, das werde am Montag nicht mehr zu schaffen sein. Auf Tiroler Seite gebe es einen Lawinenkegel, daher sei die Straße nur für Notfälle frei gegeben. Ein Erkundungsflug mit dem Hubschrauber war am Montag aufgrund des Wetters nicht möglich gewesen, so Rauter.

Bad Bleiberg Schnee

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Bad Bleiberg Montagnachmittag.

Bleiberg wieder erreichbar

Die Gemeinde Bad Bleiberg (Bezirk Villach-Land) war noch am Montagvormittag weder von Villach noch von Nötsch aus erreichbar. Aus Sicherheitsgründen musste die Straße von Nötsch gesperrt werden, mehrere Bäume drohten umzustürzen und aus Richtung Villach bestand Lawinengefahr, so Bürgermeister Gunnar Illing. Diese Gefahr sei Montagnachmittag gebannt worden, so der Bürgermeister weiter: Von Villacher Seite aus war Bad Bleiberg wieder erreichbar.

Bad Bleiberg Schnee

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Bad Bleiberg.

Verkehrsinfos aktuell

Einen aktuellen Überblick über die Straßensperren bietet die ORF-Verkehrsredaktion.

Mehrere Häuser am Fuße des Dobratsch mussten wegen akuter Lawinengefahr evakuiert werden mehr dazu in Lawinengefahr: Häuser geräumt. Die Bewohner kamen bei Verwandten unter oder bekamen von der Gemeinde ein Ersatzquartier. Am Montag konnten sie aufatmen, nach Erkundungsflügen mit Hubschraubern wurde am Nachmittag Entwarnung gegeben. Bürgermeister Illing Montagnachmittag: „Für uns ist die Schneedecke am Dobratsch entscheidend, Wind und Temperatur, hier hat es eine Besserung gegeben.“ Bis zum Abend sollen auch die letzten umgestürzten Bäume, die die Straße nach Nötsch blockieren, weggeräumt sein.

Einsätze in Kärnten

Seit Donnerstag verzeichnete die Landesalarm- und Warnzentrale 585 Einsätze, allein am Montag kamen 90 neue dazu. Das Bundesheer hilft derzeit mit 106 Mann, 160 sind noch in Reserve. Die Straßenmeistereien sind im Lesach-, Gail- und Drautal mit 70 Mann und 20 Fräsen im Einsatz. Die KELAG hatte am Montagabend noch 200 Mann im Einsatz, manche Trupps werden von Bundesheer-Soldaten mit Motorsägen begleitet, die helfen, Hindernisse wie umgestürzte Bäume zu beseitigen.

Nassfeld wieder erreichbar

Seit Montagnachmittag ist die Nassfeldstraße wieder geöffnet. Hier lagen Bäume quer über der Bergstraße, sie wurden entfernt, Urlauber können nun wieder ab- und anreisen. Die Aufräumarbeiten wurden vom Bundesheer unterstützt.

Zell Pfarre: Eine Zufahrt wieder offen

Am Montagvormittag war auch Zell Pfarre von der Außenwelt abgeschnitten. Alle Zufahrtsstraßen von Ferlach und St. Margareten mussten wegen umgestürzter Bäume gesperrt werden, sagte Bürgermeister Engelbert Wasner. Am Vormittag gelang es den Straßenmeistereien, den Schaidasattel und die Scheidastraße Richtung Eisenkappel freizubekommen. Weiter gesperrt bleibt die Weidischer Landesstraße, hier stürzten zahlreiche Bäume um. Auch die Festnetztelefonleitung wurde beschädigt, derzeit ist der Ort telefonisch nur via Handy erreichbar. Teilweise fiel auch die Stromversorgung aus. Im Lauf des Tages dürften alle Schäden behoben sein, hofft der Bürgermeister.

Die Erkundung der Lawinengefahr habe nun oberste Priorität, sagte Katastrophenschutzreferent Landeshauptmann Peter Kaiser (SPÖ) am Montag nach einer Sitzung des Krisenstabes. Am Montag gab es Erkundungsflüge mit Hubschraubern des Bundesheeres und des Innenministeriums. Das Bundesheer hat vier Hubschrauber, darunter einen Blackhawk, die abrufbereit sind und eigentlich für eine mittlerweile abgesagte Luftlandeübung vorgesehen waren.

Strom wird knapp

Umstürzende Bäume kappen in Kärnten zunehmend auch Stromleitungen, Montagmittag waren noch rund 1.000 Haushalte ohne Strom - mehr dazu in 1.000 Haushalte ohne Strom. Die Schadensgebiete sind für die Monteure teils schwer erreichbar, viele Kunden müssen deswegen länger ohne Strom auskommen. Probleme gibt es auch in Kötschach-Mauthen, dort beschädigte eine Lawine die Hauptwasserleitung, die Bevölkerung muss derzeit Wasser sparen - mehr dazu in Lawine beschädigt Hauptwasserleitung.

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