Letzter Spatenstich für Koralmtunnel

Am Freitag findet im Lavanttal der letzte Spatenstich für den Bau des Koralmtunnels statt. Damit wird mit der Bohrung am dritten und letzten Abschnitt der Tunneldoppelröhre zwischen der Steiermark und Kärnten begonnen.

Die Koralmbahn soll die Fahrzeit zwischen Graz und Klagenfurt auf unter eine Stunde senken, derzeit sind es ja zwei Stunden und 40 Minuten. Die Strecke durch den Berg, angestoßen von der schwarz-blauen Regierung im Jahr 2000, geht nun langsam in die finale Phase. Freitagmittag wurde mit der Bohrung am dritten und letzten Abschnitt der Tunneldoppelröhre zwischen der Steiermark sowie Kärnten begonnen.

Koralmtunnel

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400 geladen Gäste - Politiker, Wirtschaftstreibende und Anrainer - kamen zum offiziellen Anschlag für den dritten und letzten Abschnitt des Koralmtunnels nach St. Paul.

Bures würdigt Jahrhundertprojekt

Verkehrsministerin Doris Bures bezeichnete den Tunnel, der als wichtiges Teilstück der baltisch-adriatischen Achse auch für Europa von großer Bedeutung ist und von der EU mit 2,1 Milliarden Euro gefördert wird, als Jahrhundertprojekt.

Koralmtunnel Tunnelschlag Lavanttal

LPD/WALTER FRITZ

v.l.: der steirische LH Franz Voves, EU-Vertreterin Desiree Oen, Kärntens LH Peter Kaiser, Tunnelpain Ulrike Wehr, BM Doris Bures, ÖBB-Chef Chirstian Kern und Karl-Heinz Strauss von PORR mit Tunnelarbeitern im Rahmen des feierlichen Tunnelschlages für den Koralmtunnel in St. Paul im Lavanttal

Kaiser: „Tunnel bringt uns Europa näher“

Die Landeshauptmänner von Kärnten und der Steiermark, Peter Kaiser (SPÖ) und Franz Voves (SPÖ), rechnen durch die neue, durchgehende Verbindung von der Ostsee bis zur Adria mit einer massiven Aufwertung des Wirtschaftsstandortes und mit Betriebsansiedlungen im Süden Österreich. Für Kaiser war dieser Freitag daher „einer der wichtigsten und schönsten Tage, weil er zeigt, dass Kärnten, Österreich und Europa Zukunft haben“. „Dieser Tunnel bringt uns Europa und Europa uns ein Stück näher“, sagte er. Für die Planung der weiteren Trasse Richtung Süden werde man alle Betroffenen „an Bord holen“, kündigte er an. An die ÖBB richtete er die Bitte, die Wörthersee-Trasse in ihre weiteren Pläne einzubeziehen, damit auf EU-Ebene entsprechende Mittel geltend gemacht werden können.

Koralmtunnel

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Teil der Baltisch-Adriatischen-Achse

Seit rund fünf Jahren bohren sich die Maschinen von der steirischen Seite durch die Koralm. Jetzt werden auch von Kärntner Seite, von St. Paul im Lavanttal aus, die beiden Röhren in den Berg getrieben. Geplant ist, die gesamten Bohrungsarbeiten in etwa drei Jahren abzuschließen. Der Koralmtunnel wird dann 33 Kilometer lang sein und damit eine der weltweit längsten unterirdischen Strecken bilden.

Die Kosten für den Tunnel betragen nach Angaben der Regierung 2,1 Milliarden Euro, die EU fördert das Projekt. Die gesamte neue Bahnstrecke von Graz nach Klagenfurt ist mit gut 5,3 Milliarden Euro veranschlagt und soll in neun Jahren in Betrieb gehen.

Ein Jahr später, so der Plan, soll auch der Semmeringbasistunnel fertig sein und die neue, schnelle Verbindung vom Nordosten in den Süden vervollständigen. Für die Bundesregierung ist die Strecke ein wichtiger Abschnitt im europäischen Netz. Sie ist Teil der so genannten Baltisch-Adriatischen-Achse, die von der Ostsee über Wien bis ans Mittelmeer reicht. Kritik in Kärnten gibt es an der geplanten Streckenführung entlang des Wörthersees - mehr dazu in Südstrecke: Tunnel derzeit zu teuer.

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