Überflutungen, Muren, Stromausfälle

Die starken Regenfälle haben in den Bezirken Klagenfurt, Völkermarkt und Spittal zu Überschwemmungen, Vermurungen und Stromausfällen geführt. Beim Kraftwerk Annabrücke in Gallizien musste die Feuerwehr einen Hund mittels Seilbergung aus dem Wasser retten.

In der Nacht auf Sonntag kam es gegen 2.30 Uhr in Zell Pfarre wegen des starken Regens zu einer Verklausung. Bei der Waidischer Landesstraße ging eine Mure ab, die Straße musste für den Verkehr gesperrt werden. Auch ein nahe gelegenes Wohnhaus wurde von der Mure beschädigt, Wasser überflutete den Keller. Der 62 Jahre alte Pensionist Erich Travnik und sein 24 Jahre alter Sohn trauten zuerst ihren Augen nicht: „Mein Sohn kam in der Nacht nach Hause, stellte das Auto vor dem Haus ab und ging ins Badezimmer. Plötzlich rumpelte es und wir gingen nachsehen. Als ich die Haustür öffnete, kam mir schon das ganze Wasser entgegen. Ich brachte die Tür gar nicht mehr zu, alles rann ins Vorhaus und über die Stiege hinunter in den Keller. Im Heizraum und in einem weiteren Kellerraum wurden die Fenster eingedrückt, dort steht das Wasser und der Dreck.“

Paternion: Mure verlegte Gemeindestraße

Mittlerweile wurde die Verklausung in Zell Pfarre entfernt und die Straße wieder für den Verkehr freigegeben. Auch in Nikelsdorf bei Paternion (Bezirk Villach-Land) kämpften die Einsatzkräfte mit einer Mure, die ein Bachbett verlegt hatte. Das Wasser überschwemmte eine Gemeindestraße.

Überflutungen in Sachsenburg

Auch im Bezirk Spittal an der Drau kam es durch den Regen zu Überflutungen. In der Gemeinde Sachsenburg musste die Sachsenburger Landesstraße teilweise gesperrt werden. Das Wasser drohte ein Gasthaus zu überschwemmen, die Feuerwehr konnte gerade noch rechtzeitig Maßnahmen ergreifen, so der Einsatzleiter der Feuerwehr, Manuel Reichhold: „Das Kanalnetz neben der Straße war mit den Wassermengen überfordert. Über einen Verbindungsschacht wurde Wasser in Richtung eines Hauses gedrückt. Wir mussten alles abpumpen, weil die Gefahr bestand, dass das Gebäude überflutet wird. Wir haben mit einem Erdwall eine Barrikade aufgebaut, damit kein Wasser in das Gebäude eindringt.“

Hund mittels Seilbergung aus Wasser gerettet

Beim Kraftwerk Annabrücke in Gallizien rettete die Feuerwehr einen Hund aus dem Wasser. Schäfer-Collie-Mischling „Timmi“ war in den Fluss gefallen und konnte - völlig entkräftet - nicht mehr das Ufer erreichen. Er blieb am Rechen des Kraftwerkes hängen, wo ihn ein Kelag-Mitarbeiter fand und die Feuerwehr alarmierte. Diese stand mit 16 Mann im Einsatz, um das Tier zu retten. Der Hund hatte laut Polizei bereits eine längere Odyssee hinter sich: Offenbar war er am Samstag seinem Herrchen, einem 46-jährigen Unternehmer aus Gallizien, entlaufen, nachdem er durch Böllerschüsse erschreckt worden war. Mittlerweile ist „Timmi“ wieder wohlbehalten bei seinem Herrchen.

Stromausfall: Baum kappte Stromleitung

In Millstatt drohte ein Bach über die Ufer zu treten. Im Mölltal fiel in der Nacht bei etwa 1.000 Haushalten der Strom aus, betroffen waren Lurnfeld, Kolbnitz und Mühldorf. Durch Umschaltungen konnte das betroffene Gebiet von der Kelag eingegrenzt werden. 130 Haushalte konnten dennoch erst Sonntagfrüh wieder mit Energie versorgt werden. Die Ursache für den Stromausfall war laut Kelag ein umgestürzter Baum. Mittlerweile wurde die Energieversorgung zur Gänze wiederhergestellt.

Weitere Einsätze in der Nacht

Auch in der Nacht zum Montag waren die Einsatzkräfte beschäftigt: In Witsch bei Moosburg wurden die Garage und der Keller eines Wohnhauses mit Wasser und Schlamm überflutet. Die Feuerwehr Tigring konnte den Wasserlauf umleiten und den Keller von den Schlammassen befreien. Durch die Überflutung entstand erheblicher Sachschaden.

In Untervellach bei Hermagor sammelten sich auf einem Feld so große Wassermassen an, dass sie in ein Wohnhaus einzudringen drohten. Erst mithilfe eines Baggerladers konnte das Wasser vom Wohnhaus weggeleitet und die Gefahr gebannt werden. Fünf Feuerwehren waren im Einsatz.