Menschenrechtspreis vergeben

Im Spiegelsaal der Landesregierung ist Samstagvormittag der 20 Kärntner Menschenrechtspreis vergeben worden. Er ging an Schwester Silke Mallmann vom Kloster Wernberg und die Kriminalbeamtin Annemarie Herzl. Beide arbeiten im Opferschutz und im Bereich Menschenhandel.

Der Kärntner Menschenrechtspreis wurde 1993 auf Initiative des jetzigen Landeshauptmanns Peter Kaiser (SPÖ) ins Leben gerufen. Mit Schwester Mallmann und Annemarie Herzl wúrden diesmal zwei Frauen ausgezeichnet, die in ihrer Arbeit mit Menschenhandel und Opferschutz befasst sind.

Leistungen anerkennen

Die Verleihung des Preises dient der Förderung der Menschenrechtsarbeit sowie der Stärkung des Menschenrechtsbewusstseins der Kärntner Bevölkerung. Der Preis soll Leistungen anerkennen, die Kärntnerinnen und Kärntner außerhalb des Bundeslandes im Dienste der Menschenrechte leisten, oder Menschenrechtsaktivitäten unterstützen, die in Kärnten umgesetzt werden. Eine Jury entscheidet über die Preisträger.

Opfer aus Rotlichtmilieu

Annemarie Herzl arbeitet im LKA im Bereich Menschenhandel und Schlepperei. Sie sei für den Opferschutz zuständig. In der Gruppe arbeite man mit Opfern im Rotlichtbereich, weil diese Frauen selbst oft keine Stimme haben, so Herzl. Sie sieht die Auszeichnung auch als Bestätigung dafür, dass Menschlichkeit und Menschenrechte ein wichtiger Teil der Polizeiarbeit sind. Laut Herzl gebe es viele Bereiche, die man gesellschaftlich nicht so stark wahrnehme, der Preis lenke den Blick in positivem Sinne darauf.

Beratungsstelle für Prostituierte

Schwester Mallmann vom Kloster Wernberg betreut in einer Beratungsstelle vor allem Prostituierte. Mit psychologische Hilfe, aber auch Rechtsberatung versucht man, die Frauen bei der Wiedereingliederung in die Gesellschaft zu unterstützen. Sie sagte, es sei ganz wichtig, dass man darauf hinweise, dass es auch in Kärnten Opfer von Menschenhandel gebe. Vor allem im Zusammenhang mit der Diskussion um die Großbordelle, die im Villacher Raum entstehen. Sie zeigte sich froh, dass das Thema in die Öffentlichkeit komme.

Kampf gegen Großbordelle

Gestärkt durch den Menschenrechtspreis will Sr. Silke auch weiter gegen Großbordelle in Kärntenm kämpfen: „Sie sind nicht kontrollierbar, es können Minderjährige drin sein. Man kann mir nicht erzählen, dass in einem Großbordell wie Hohenthurn 105 Frauen dort freiwillig drin sind, es sind höchstens drei oder vier Prozent. Das sind die Deutschen und Österreicher, die sprachlich fit sind.“

Beide Preisträgerinnen beeindruckten die Jury vor allem durch ihren immensen Einsatz. Der Kärntner Menschenrechtspreis ist heuer erstmals mit 10.000 Euro dotiert, das Geld wird für karitative bzw. menschenrechtsbezogene Preise verwendet.

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