Emmy für „Das Wunder von Kärnten“

Der Film „Das Wunder von Kärnten“ ist in New York am Montagabend mit einem International Emmy ausgezeichnet worden. Der Film wurde vom Kärntner Produzenten Klaus Graf unter Zusammenarbeit von ORF und ZDF koproduziert. Die Kärntner Landespolitik gratulierte.

„Das Wunder von Kärnten“ aus dem Jahr 2011 erzählt die wahre Geschichte eines kleinen Mädchens, das 1998 von einem Ärzteteam gerettet werden konnte, nachdem es in einen Teich gefallen und fast darin ertrunken war. Geschätzte 30 Minuten war das Mädchen unter Wasser, sie galt als klinisch tot. Ihre Rettung gilt noch heute als medizinisches Wunder. Die Dreijährige hatte nur noch eine Körpertemperatur von rund 21 Grad und erlitt schließlich einen Kreislaufstillstand. Der Spielfilm von Regisseur Andreas Prochaska zeigt die rund 30-stündige Rettungsaktion am LKH Klagenfurt.

Wunder von Kärnten International Emmy Graf

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Der International Emmy in der Kategorie „TV Movie/ Miniseries“ wird für außerhalb der USA produzierte Fernsehformate vergeben. 90 Nationen reichten rund 1.000 Werke für den International Emmy ein, nominiert wurden dann neben dem „Wunder von Kärnten“ drei Produktionen aus Großbritannien, Japan und Uruguay.

Schon die Nominierung für die besten vier Einreichungen sei ein großer Erfolg gewesen, sagte Graf im ORF-Interview. Dass „A Day for a Miracle“, so der englische Titel des Films, dann tatsächlich gewann, sei „grandios“, freut sich Graf. Dass sich ein deutschsprachiger Film bei der Jury durchsetzt, wurde nicht erwartet, Favorit war eigentlich die Produktion aus Großbritannien. Grund für den Sieg sei wohl auch die „besondere Geschichte“ gewesen, so Graf weiter.

Herzchirurg als „medizinischer Berater“

Medizinischer Berater des Films war der damalige junge Herzchirurg Markus Thalmann, im Film nimmt er den anscheinend aussichtslosen Kampf um das Leben des Mädchens in einer Notoperation an. Das Drehbuch schrieben Christoph Silber und Thorsten Wettcke.

Wunder von Kärnten International Emmy Graf

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Herzchirurg Markus Thalmann

Kärnten-Beteiligung gab es auch im Schauspielteam des Films: So spielt Sara Wogatai aus Klagenfurt das zu rettende Mädchen und Burgschauspieler Jürgen Maurer, ebenfalls Klagenfurter und kürzlich im Kärntner „Tatort - Grenzland“ als Gegenspieler von Harald Krassnitzer zu sehen, den Arzt Thomas Wenninger.

Im letzten Jahr wurde der Film mit dem Bayerischen Fernsehpreis ausgezeichnet. Die Erstausstrahlung erfolgte am 18. Jänner 2012 auf ORF2 und erreichte eine Einschaltquote von über einer Million bei den österreichischen Zuschauern (33 Prozent Marktanteil). Im ZDF sahen am 5. März 2012 ungefähr 5,8 Millionen Zuschauer den Film.

Kärntner Filmkommission geplant

Als Gratulanten stellten sich auch der Kärntner Landeshauptmann Peter Kaiser (SPÖ) sowie Kulturreferent Wolfgang Waldner (ÖVP) ein - war mit Graf doch auch ein Kärntner Produzent mit an Bord und wurde der Fernsehfilm vom Kulturreferat des Landes sowie der Kärnten Werbung gefördert. Waldner sieht sich in dem Erfolg für den Kärntner Film in seinen Plänen für eine Kärntner Filmkommission bestätigt - dafür habe es bereits Vorgespräche mit Graf gegeben. Kärntens Filmszene sei äußerst lebendig und professionell, sie sei auch von kulturpolitischer Seite endlich aus dem Schatten zu holen und in ein neues Licht zu stellen.

Filmwiederholung in ORF2

Anlässlich der Auszeichnung wiederholt der ORF den Film am Dienstagabend um 22.35 Uhr auf ORF2 und im Livestream (tvthek.ORF.at), danach für sieben Tage als Video on Demand auf der TVthek.

Als „große internationale Anerkennung“ und „unglaublichen Erfolg“ bezeichnete ORF-Fernsehdirektorin Kathrin Zechner die Auszeichnung der ORF/ZDF-Koproduktion. „Das ist ein unbezahlbarer Beweis für die Qualität österreichischer und koproduzierter Produktionen“, so Zechner.

Für ORF-Generaldirektor Alexander Wrabetz ist die Auszeichnung ein weiteres Beispiel, was der ORF mit den Mitteln der Gebührenrefundierung auf die Beine gestellt hat. „Selten haben konkrete Investitionen in den Standort Österreich so viel Furore gemacht“, sagte Wrabetz. Gleichzeitig appellierte Wrabetz an die Bundesregierung, „mit der anstehenden Verlängerung der Refundierung den Erfolgskurs des Filmstandorts Österreich fortzusetzen“.

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