Stadt vergibt Humbert Fink-Literaturpreis

Die Landeshauptstadt Klagenfurt erweitert ihr Förderangebot für zeitgenössische Literatur und vergibt ab 2014 den Humbert-Fink-Literaturpreis der Stadt Klagenfurt. Der Preis wird alle zwei Jahre vergeben und ist mit 12.000 Euro dotiert.

Der Preis wird, alternierend mit dem von der Stadt Klagenfurt und dem Land Kärnten verliehenen Gert-Jonke-Literaturpreis verliehen. Laut Kulturreferent Vizebürgermeister Albert Gunzer soll damit der Boden für heimische Schriftsteller weiter aufbereitet werden: „Die Förderung von zeitgenössischer Literatur ist mir ein großes Anliegen, sind doch unsere Literaten wichtige Botschafter über die Grenzen Kärntens hinaus. Mit dem Preis erweisen wir auch Humbert Fink, einem für Kärnten bedeutenden Schriftsteller, Kulturpublizisten und dem Initiator des für Klagenfurt mittlerweile so Image stiftenden Bachmannpreises, die Ehre.“

Autoren in deutscher oder slowenischer Sprache

Der Humbert-Fink-Literaturpreis der Landeshauptstadt Klagenfurt wird an Autoren und Autorinnen, die aus Kärnten stammen und sich über einen längeren Zeitraum hinweg durch ihr literarisches Engagement in der Kärntner Literaturlandschaft einen Namen gemacht haben, vergeben. Er richtet sich an Autoren und Autorinnen, die in deutscher und/oder slowenischer Sprache publizieren. Im Vordergrund steht der Aspekt der sprachkünstlerischen Qualität der Texte.

Preisverleihung im Juni 2014

Der Literaturpreis ist, was die Dichtungsgattungen betrifft, keinen Einschränkungen unterworfen und an keine Altersklausel gebunden. Der jeweilige Preisträger/die jeweilige Preisträgerin wird im Rahmen der Preisverleihung eine Auswahl seiner/ihrer Texte präsentieren. Die jeweiligen Juroren fungieren als Laudatoren bei der Preisverleihung, die erstmals Anfang Juni 2014 im Robert Musil Literatur Museum stattfindet. Veranstalter ist die Kulturabteilung der Landeshauptstadt Klagenfurt.

Erstes Jurypaar: Winkler und Haderlap

Die Auswahl des Preisträgers obliegt jeweils zwei Juroren. Erstes Jurorenpaar wird der in Klagenfurt lebende Büchner-Preisträger, der Kärntner Schriftsteller Josef Winkler und die Schriftstellerin und Bachmannpreisträgerin Maja Haderlap sein. Winkler ist ein profunder Kenner des literarischen Geschehens im deutschen Sprachraum und ihm liegt, nicht zuletzt in seiner Funktion als Präsident des österreichischen Kunstsenats, die Förderung heimischer Autoren am Herzen. Maja Haderlap ist eine langjährig im Literaturbetrieb tätige, engagierte Vertreterin des zweisprachigen Kärnten und Kennerin der slowenischsprachigen Literaturszene des Landes.

Für Manuela Tertschnig, Leiterin der Kulturabteilung Klagenfurt ist unter anderem die Zweisprachigkeit ein wichtiges Kriterium: „Preise, Stipendien, Arbeitsaufenthalte und sinnvolle Ankäufe halte ich für die beste und auch transparenteste Form der Kulturförderung."

Ulrike Fink: Preis im Sinne von Humbert Fink

Ulrike Fink erachtet die inhaltliche Ausrichtung des Preises sowie die Jurybesetzung für die beiden ersten Preisvergaben ganz im Sinne von Humbert Fink: „Mein verstorbener Mann hat sich unermüdlich bemüht, Kärntner Autorinnen und Autoren zu fördern und diese haben sich auch sehr oft vertrauensvoll an ihn gewandt. Unermüdlich hat er in Wort und Schrift - als es noch keineswegs opportun war – den ungeheuren Reichtum betont, welchen Kärnten mit seinen zwei Landessprachen, mit seinen Deutsch sprechenden und Slowenisch sprechenden Menschen, besitzt. Der Stadt Klagenfurt war er voll Respekt dankbar für das Vertrauen, das sie in die Bedeutung und Förderungsnotwendigkeit von Literatur gehabt hat. Maja Haderlap entspricht in jederlei Hinsicht Humbert Finks Vorstellung von einer Ingeborg-Bachmann-Preisträgerin. Und Josef Winkler hat er schon vor jeder Veröffentlichung als Genie bezeichnet. Dieser Preis ist im Sinn von Humbert Fink.“

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