Unsichere Zukunft der Therme Bleiberg

Nach sechswöchiger Pause hat die Therme Bad Bleiberg seit Freitag wieder geöffnet, zumindest bis Ende der Weihnachtsferien. Wie es weitergeht, ist völlig unklar. Die Therme muss saniert und die Betriebskosten bezahlt werden. Heuer zahlt die Gemeinde 150.000 Euro für den Fortbestand.

Ohne Geld vom Land werde die Therme wohl zusperren müssen, sagte Bürgermeister Gunnar Illig am Freitag. Aus Kostengründen musste die Therme bereits im Mai mehrere Wochen lang gesperrt werden. Betriebskosten und ein laufendes Minus würden die Gemeindekasse pro Jahr mit 150.000 Euro belasten. Aus dem Büro von Finanzreferentin Gaby Schaunig (SPÖ) hieß es, dass man mit dem bisherigen Gemeinde-Konzept zur Therme seine liebe Mühe habe.

Marode Technik in der Therme Bad Bleiberg

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Marode Technik in der Therme.

Eine Sanierung würde 5,5 Millionen Euro kosten, doch laut Berechnungsplan der Gemeinde Bad Bleiberg habe man derzeit keinen privaten Investor an der Hand. Mit einer landesweiten Initiative soll jetzt um Spenden geworben werden, sagte Illing: „Wir machen eine Aktion ‚Ein Herz für die Therme‘, da kann man Bausteine kaufen. Das soll für den Weiterbetrieb, vielleicht sogar die Sanierung verwendet werden.“ Zur Forderung von LR Schaunig, einen privaten Investor zu suchen, sagte Illing, Villach habe Kosten von 48 Mio. Euro, davon seien privat sechs Millionen eingebracht worden. Das seien zwölf Prozent. Illing will rund 600.000 Euro aufbringen, die Sanierung für fünf Mio. kosten.

Therme Villach ganz in der Nähe

Die Kärntner Tourismusholding und der Kärntner Wirtschaftsförderungsfond prüfen derzeit die vorgelegten Pläne der Gemeinde zur Finanzierung der Therme. Schaunig war für eine Stellungnahme nicht erreichbar, sie ließ aber ausrichten, dass eine positive Lösung angestrebt werde. Effizient sei ein Betrieb jedenfalls nicht, wenn nur 16 Kilometer entfernt die neue Therme Villach stehe. Man müsse auch über Alternativkonzepte nachdenken, wie sich zum Beispiel die Therme Bad Bleiberg mit Terra Mystika neu verbinden ließe. Illing betonte die Auflagen der Landesbehörden, die für den Betreib nötig seine. Diese überschreiten das Budget: „Die drei Thermen in Kärnten sind gefördert worden, Bleiberg ist die letzten 20 Jahre durch den Rost gefallen, das sieht keiner ein. Wir hatten das Pech, dass wir bei Investoren auf das falsche Pferd gesetzt haben.“

Die Therme Bad Bleiberg ist nur für Tagesgäste geöffnet. An die 40.000 Besucher wurden im vergangenen Jahr gezählt. Dass Kurgäste über Versicherungen und Ambulanzen die Therme besuchten, ist bereits seit dem Jahr 2006 Geschichte.

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