Sitzung des TS mit Köfer und Schalli

Am Montag findet in Salzburg eine Sitzung des Bundesdirektoriums des Teams Stronach (TS) statt. Auch Gerhard Köfer als Landesrat und der von Stronach eingesetzte Landesparteiobmann Siegfried Schalli nehmen daran teil. Miteinander sprechen wollen sie nicht.

Vor der Sitzung in Salzburg informierte Schalli in Klagenfurt die Presse, begleitet von vier ihn unterstützenden Bezirksparteichefs.

Siegfried Schalli Team Stronach

ORF

Siegfried Schalli

Er sieht den Rückhalt für Köfer durch drei Landtagsabgeordnete bröckeln. Seine Hand Richtung Köfer sei aber weiterhin ausgestreckt, so Schalli: „Die Hand, die wir als Team Stronach ausstrecken, geht in alle Richtungen. Ich nehme freudig zur Kenntnis, dass Herr Köfer auf dem Weg des Einlenkens ist“ - mehr dazu in TS: Stronach zum Einlenken bereit (kaernten.ORF.at; 12.10.2013).

Rücktrittsaufforderung an Köfer

Von den vier Bezirkschefs kam teils massive Kritik an Köfer. „Es gibt Grundcharaktereigenschaften, die ich von jedem Politiker verlange“, sagte etwa Bernhard Kanduth, TS-Chef des Bezirkes Feldkirchen. Er warf Köfer vor, seit Monaten eine „Absetzbewegung“ geplant zu haben und ein „politischer Wackelpudding“ zu sein. „Ich fühle mich missbraucht. Jeder, der ein bisschen Charakter hat, müsste an seiner Stelle gehen“, so Kanduth.

Ähnlich argumentierte Ferdinand Stefitz, Parteichef des Bezirkes Klagenfurt. Er warf Köfer vor, „ein Lügenkonstrukt aufgebaut“ zu haben. „Wir müssen die Reißleine ziehen“, sagte Stefitz. Der Bezirkschef von St. Veit, Michael Schabernig, will „die Frage des Landesrates basisdemokratisch lösen“. Lediglich der Villacher Bezirkschef Franz Fleischhacker möchte Köfer auch in Zukunft „eine Chance geben, für das Land zu arbeiten“.

Die Rücktrittsaufforderung teilt Schalli nicht: „Der Herr Köfer ist Landesrat, er soll auch Landesrat bleiben.“ Schalli betonte, dass er - wie Köfer - wolle, dass Personalentscheidungen von den Gremien der Parteien in den Ländern eigenständig getroffen werden. Das sähen auch die Kollegen in Salzburg oder Niederösterreich so.

„Eigenständigkeit von Stronach zugesichert“

Frank Stronach habe ihm diese Eigenständigkeit in einem Telefonat am Samstag auch zugesichert. Auf die Frage, ob er daran nach allem, was passiert ist, auch glaube, antwortete Schalli: „Ja, das glaube ich.“ Das genaue Programm der Sitzung des Bundesdirektoriums kenne er noch nicht im Detail, sagte Schalli. Die Turbulenzen und mögliche Abspaltungen würden aber auf jeden Fall Thema. Mit einer Lösung rechnet Schalli für Montag nicht. Mit Köfer habe er seit einer Woche nicht mehr gesprochen.

Links: