Kärntner BZÖ vor dem Umbruch

Nach dem Rücktritt von BZÖ-Parteichef Josef Bucher herrscht im Kärntner Team Ratlosigkeit, angekündigte Parteiausschlüsse verschlechtern die Stimmung zusätzlich. Wie und mit wem es beim BZÖ in Kärnten weitergehen soll, soll der Landesvorstand kommende Woche entscheiden.

Josef Bucher kehrt der Politik den Rücken und auf den elterlichen Hotelbetrieb in Friesach zurück. Mit seinem Rücktritt wolle er die Verantwortung für die Wahlschlappe bei der Nationalratswahl am Sonntag übernehmen, sagte Bucher am Mittwoch – mehr dazu in Bucher tritt als BZÖ-Chef zurück.

Dies und die angekündigten Parteiausschlüsse von Stefan Petzner und Landtagsabgeordneten Wilhelm Korak haben die Stimmung in der Kärntner Partei noch zusätzlich verschlechtert - mehr dazu in BZÖ schließt Petzner und Korak aus. Wie und mit wem es beim BZÖ in Kärnten weitergehen soll, werde der Landesvorstand kommende Woche entscheiden, sagt der geschäftsführende Landesobmann Sigisbert Dolinschek.

Zweigeteilte Reaktionen

Die Reaktionen auf Buchers Rücktritt sind zweigeteilt: Korak spricht von einem längst fälligen Schritt, Bucher beweise damit doch noch „Anstand und Charakter“. Andere wiederum fragen sich nun, wie es mit der Partei weitergehen kann. Landesgeschäftsführer Klaus Kotschnig wollte Buchers Rücktritt nicht kommentieren. Er war einer jener Funktionäre, die Bucher gerne im Landtag gesehen hätten. So wie Dolinschek, der von Buchers Rücktritt überrascht wurde. Er sei eigentlich davon ausgegangen, dass Bucher in den Landtag einzieht, sagte er zum ORF.

Über die Zukunft des BZÖ werde Donnerstagabend in einer Bundesparteisitzung in Wien entschieden. Dolinschek: „Wenn das bei uns so weitergeht, stellt sich die Frage, wie viele Leute noch übrigbleiben.“

Umstrittene Parteiausschlüsse

Dolinschek hat mit den Parteiausschlüssen von Korak und Petzner (wegen angeblich parteischädigenden Verhaltens, Anm.) freilich selbst einen innerparteilichen Bruch zu verantworten. Bucher sagte, er habe die Ausschlüsse nicht veranlasst, er habe schon am Sonntag betont, nicht in den Landtag zu wechseln.

Korak und die ebenfalls vom Ausschluss bedrohte Landtagsabgeordnete Johanna Trodt-Limpl beharren unterdessen auf ihre Mandate. Und sie haben ein Druckmittel: Ändern sie den Namen ihrer Interessengemeinschaft im Landtag, verliert das BZÖ die Parteienförderung in Kärnten - rund 700.000 Euro pro Jahr - mehr dazu in BZÖ-Förderung von zwei Mandataren abhängig. Dolinschek will dennoch nicht einlenken. Er bekomme von Partiefunktionären die Rückmeldung, dass die Ausschlüsse gerechtfertigt waren.

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