NR-Wahl: SPÖ siegt in Kärnten vor FPÖ

Bei der Nationalratswahl hat die SPÖ in Kärnten mit 32,52 Prozent der Stimmen deutlich gesiegt. Der zweite Platz geht in Kärnten entgegen dem Bundesergebnis an die FPÖ (18,57), der dritte an die ÖVP (14,91). Das BZÖ (11,11) übertraf das Bundesergebnis deutlich.

Während FPÖ und BZÖ in Kärnten gemeinsam weit hinter dem Ergebnis von 2008 blieben und die FPÖ das Bundesergebnis deutlich unterbot, holten Rot, Schwarz und Grün in Kärnten Stimmenzuwächse. Die SPÖ kam auf 32,5 Prozent. die Grünen verdoppelten sich beinahe auf elf Prozent, die Liste Frank blieb mit sieben Prozent unter den eigenen Erwartungen. Josef Buchers BZÖ holte mitt 11,1 Prozent einen Achtungserfolg - mehr dazu in Kärntner Wahlergebnisse im Detail.

Damit liegt die SPÖ in Kärnten über dem Bundesergebnis (laut Hochrechnung 26,6 Prozent). Ihren Erdrutschsieg aus der Landtagswahl im März mit 37,1 Prozent (ein Plus von 8,4 Prozent) konnte die Kärntner SPÖ damit nicht ganz in die Nationalratswahl übertragen.

Vorläufiges Endergebnis Wahl 13

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FPÖ in Kärnten am zweiten Platz

An zweiter Stelle liegt in Kärnten die FPÖ mit 18,58 Prozent der Stimmen, den dritten Platz belegt die ÖVP mit 14,91. Während bundesweit die ÖVP am zweiten Platz liegt, konnte in Kärnten also die FPÖ überholen.

Gegen den Bundestrend von 3,6 Prozent liegt das BZÖ in Kärnten mit 11,11 Prozent deutlich über dem Bundesdurchschnitt. Die Kärntner Grünen liegen bei 10,98 Prozent und damit leicht unter dem Bundesdurchschnitt, die Liste Frank bei 7,03 Prozent und Neos bei 3,62 Prozent. Weit abgeschlagen liegen in Kärnten die KPÖ mit 0,62 Prozent und die Piratenpartei mit 0,65 Prozent.

Wahlergebnis Hochrechnung NR Wahl 2013

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Bundesergebnis

Mandatsverteilung vorläufiges Ergebnis

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„Sonderfall Kärnten“ ist Geschichte

Wie sind die Ergebnisse der Nationalratswahl zu bewerten, welche Auswirkungen könnten sie auf die Bundes- und auch auf die Landespolitik haben? Dass die FPÖ in Kärnten auf Platz zwei liege, entspreche dem Bundestrend, so Politikwissenschafterin Kathrin Stainer-Hämmerle - mehr dazu in NR-Wahl: Analyse von Stainer-Hämmerle. Aber auch die SPÖ habe mit dem Landeshauptmann punkten können. Bisher sei Kärnten bei den Wahlen meist ein Sonderfall gewesen, dies sei nun nicht mehr so. Jörg Haider habe das Kärntner Ergebnis in größerem Ausmaß beeinflusst, diese Ausreißer seien nun zu Ende.

Wer holte wo die meisten Stimmen?

Das beste freiheitliche Ergebnis holte die Partei in Mühldorf, der Heimat der Scheuch-Brüder, mit 30,7 Prozent. Das BZÖ konnte diese Marke überbieten, Parteichef Josef Bucher schaffte in seiner Heimatstadt Friesach 31,6 Prozent. Die SPÖ verbuchte in Mallnitz eine absolute Mehrheit (56,1), die ÖVP in der Heimat von Parteichef Gabriel Obernosterer, in der Gemeinde Lesachtal (58 Prozent).

Die Grünen holten ihr bestes Ergebnis in Globasnitz (Bezirk Völkermarkt) mit 22,1 Prozent, den Zweier vorne schafften sie auch noch in Zell Pfarre und Krumpendorf. Das Team Stronach brachte es in Flattach im Mölltal auf 16,5 Prozent, in Spittal, der Heimat von Parteichef Gerhard Köfer, waren es 11,8, insgesamt verbuchte die Liste Frank sieben zweistellige Ergebnisse. Diese Hürde übersprangen die Neos nirgends, ihr bestes Resultat gab es in Seeboden am Millstätter See mit 8,1 Prozent.

Wahl in Kärnten unter neuen Vorzeichen

Für die Nationalratswahl am Sonntag waren in Kärnten insgesamt 444.584 Menschen wahlberechtigt, um etwa 4.000 Menschen weniger als 2008. Für Kärnten war die Wahl am Sonntag mit jener aus dem Jahr 2008 kaum mehr vergleichbar, denn die politische Landschaft änderte sich seitdem grundlegend - mehr dazu in NR-Wahl unter neuen Vorzeichen. Wenige Tage nach dem Erdrutschsieg des BZÖ in Kärnten verunglückte der damalige Spitzenkandidat Jörg Haider tödlich. Weitere Parteispaltungen waren die Folge, zwischenzeitlich gab es in Kärnten mit dem BZÖ, der alten FPÖ und der FPK drei freiheitliche Parteien. Spannend war bei der Wahl aus Kärntner Sicht deswegen, wohin die 130.000 Stimmen an Haiders BZÖ diesmal gingen.

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