NR-Wahl unter neuen Vorzeichen

Am Sonntag wählt Österreich einen neuen Nationalrat. Für Kärnten ist es eine Wahl, die mit jener aus dem Jahr 2008 kaum mehr vergleichbar ist, denn die politische Landschaft änderte sich grundlegend.

Während es auf Bundesebene „nur“ einige personelle Veränderungen gab, veränderte sich die politische Landschaft in Kärnten seitdem mehrfach. Wenige Tage nach dem Erdrutschsieg des BZÖ in Kärnten verunglückte der damalige Spitzenkandidat Jörg Haider tödlich. Weitere Parteispaltungen waren die Folge, zwischenzeitlich gab es in Kärnten mit dem BZÖ, der alten FPÖ und der FPK drei freiheitliche Parteien.

Wohin gehen Stimmen des BZÖ?

Die FPK und die restliche FPÖ sind seit Juni dieses Jahres wieder unter dem Dach der Bundes-FPÖ vereint. Für das BZÖ, das bei der letzten Wahl unter Haider in Kärnten noch 38,5 Prozent der Stimmen erreichte, haben sich also die Vorzeichen geändert. Sie müssen bei dieser Wahl um den Einzug ins Parlament bangen.

Bundesweit wird diesmal das Augenmerk bei der Nationalratswahl deutlich weniger auf Kärnten gerichtet sein. Ohne Haider büßte Kärnten deutlich seine Bedeutung für die Bundespolitik ein, analysierte die Politologin Kathrin Stainer-Hämmerle. Spannend sei das Kärntner Ergebnis dennoch, weil 2008 130.000 Stimmen aus Kärnten an Haider gingen. Jetzt werde es spannend, wohin diese Stimmen wandern werden - mehr dazu in Kärnten für Nationalratswahl weniger wichtig.

Geänderte Vorzeichen seit Landtagswahl

Seit der Landtagswahl im März änderte sich die Ausgangslage aber auch für die anderen Parteien: Die Freiheitlichen verzeichneten massive Stimmenverluste, die ÖVP, zuvor Koalitionspartner der damaligen FPK, leichte Verluste. SPÖ und Grüne waren die großen Sieger der Wahl.

Auch die neue Partei von Frank Stronach schaffte es mit Anhieb in den Landtag. Die Partei ist ja - dank einiger Fraktionsüberläufer - bereits im Parlament vertreten. Neu auf dem Stimmzettel ist auch noch NEOS mit Aushängeschild Hans-Peter Haselsteiner. Damit gibt es mit den Piraten und der KPÖ neun Parteien auf dem Stimmzettel, 2008 waren es zwölf.

Erstmals drei Vorzugsstimmen

Für die Nationalratswahl am Sonntag sind in Kärnten insgesamt 444.584 Menschen wahlberechtigt, um etwa 4.000 Menschen weniger als 2008. Es können erstmals drei Vorzugsstimmen vergeben werden. Vorzugsstimmen können nur für jene Partei vergeben werden, die auch gewählt wurde, ein Stimmensplitten ist nicht möglich. Vergeben werden können Vorzugsstimmen für den Regionalwahlkreis (auf dem Stimmzettel zu finden), für die Landesliste (auf einer Liste in der Wahlzelle kundgemacht) und für die Bundesliste, dazu liegt im Wahllokal ein Heft mit 2.558 Namen auf.

Ausführliche Wahlberichterstattung

Der ORF Kärnten berichtet in allen drei Medien ausführlich über die Nationalratswahl - mehr dazu in Berichterstattung zur Nationalratswahl. Im Fernsehen gibt es eine Wahl-Sondersendung ab 18.30 Uhr in ORF2. Dazu gibt es Stimmungsberichte aus den Parteizentralen und Liveschaltungen zu Chefredakteur Bernhard Bieche in den Spiegelsaal der Kärntner Landesregierung mit ersten Reaktionen der Landespolitiker und Analysen zum Wahlausgang.

Von 19.00 bis 19.04 Uhr melden sich die Kollegen aus dem ORF-Wahlstudio in Wien. Um 19.04 Uhr startet dann „Kärnten heute“ mit den wichtigsten Ereignissen dieses Wahltages. Auch Radio Kärnten berichtet in einer Sondersendung von 17.00 bis 20.00 Uhr vom Ausgang der Nationalratswahl in Österreich und in unserem Bundesland. Im Internet versorgen wir Sie mit den Ergebnissen aus allen Kärntner Gemeinden sowie mit Reaktionen der Landespolitiker zum Ausgang der Nationalratswahl.

Die letzten Wahllokale schließen um 16.00 Uhr, die erste Hochrechnung wird dann gegen 17.00 Uhr veröffentlicht.

Links: