WIGO-Haus vorerst gerettet

Die Fertighausfirma WIGO ist vorerst gerettet. Die Kärntner Sparkasse hat in Verhandlungen mit dem Masseverwalter zugesichert, dass das Firmenkonto wieder geöffnet wird, gewährt also einen Überbrückungskredit.

Für die einen ist es ein Wunder, für die anderen ein über das Maß des Durchschnittlichen hinaus gehendes Entgegenkommen der Kärntner Sparkasse - für den Masseverwalter Gert Kapeller ist die Entscheidung der Bank eine echte Möglichkeit, der Firma WIGO-Haus neues Leben einzuhauchen: „In weiterer Folge kann ich das Unternehmen fortführen und wir haben einen Zeitpolster, um mit Investoren in Verhandlungen zu treten. Es gibt fünf Interessenten, die bereit wären, hier vielleicht einzusteigen bzw. das ganze Unternehmen zu erwerben.“

Effizienzsteigerungen unumgänglich

Die Kärntner Sparkasse habe sich natürlich bei ihrer Entscheidung auch auf externe Experten verlassen, die in einer Plausibilitätsprüfung alle Für und Wider abgewogen hätten, betont der Masseverwalter. Denn die Bank als Hauptgläubiger habe dem Unternehmen in Feldkirchen, in den vergangenen Jahren bereits 9,5 Millionen Euro vorgestreckt. Effizienzsteigerungen, also Anpassungen technischer oder personeller Art, werde es bei WIGO-Haus jedenfalls geben müssen, mahnt Kapeller, um den Fortbestand langfristig gewährleisten zu können.

Abgewartet: Betriebsrat stellte Protest hintan

Die Belegschaft hatte sich am Freitag bereits mit Transparenten und allen möglichen Begleitinstrumenten schon auf eine Kundgebung vor der Bankzentrale in Klagenfurt eingestellt, doch man habe sich bewusst bis zur letzten Entscheidung zurückgehalten um nichts zu riskieren, so Betriebsrats-Chef John Subecz. Dass die Bank jetzt nicht nur einen Kredit, sondern einen gleichzeitigen Vertrauensvorschuss gewährt hat, könne gar nicht genug Ansporn sein, um den Betrieb zu retten. Zur Stunde werden die Mitarbeiter informiert, die angedachte Protestveranstaltung werde es nun natürlich nicht mehr geben, so der Betriebsrats-Chef.

John Subecz sagte gegenüber dem ORF Kärnten: „Die Reaktion ist relativ erfreulich, weil man sieht, wenn man als Team und Belegschaft hinter einer Sache steht, doch etwas bewegen kann. Wir wussten, dass es Gespräche gibt, für die Belegschaft ist es vielleicht etwas zu langsam gegangen. Jetzt ist es umso erfreulicher, diese Mitteilung der Kärntner Sparkasse zu bekommen. Bei der Betriebsversammlung waren viele Familien da - Ehefrauen und Kinder - die jahrelang mit der Firma mit gelebt und groß geworden sind. Die Mitarbeiter möchten weiterhin ihr tägliches Brot bei der Firma verdienen.“

Häuser können fertig gebaut werden

Die Kärntner Sparkasse hat in Verhandlungen mit dem Masseverwalter zugesichert, dass das Firmenkonto wieder geöffnet wird. Wie hoch der Überbrückungskredit ist, ist nicht bekannt. Zumindest können aber jetzt die 40 in Bau befindlichen Häuser fertiggestellt werden. Schon am Donnerstag wurde ein vor der Bank angekündigter Protest der Belegschaft abgesagt.

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