Konflikt um Minimundus-Umbau

Minimundus, die kleine Welt am Wörthersee, soll zum Ganzjahresbetrieb ausgebaut werden. Dazu müsste es aber auch einen Umbau geben. Außerdem ist ein Konflikt rund um den Abriss des Eingangsbereichs ausgebrochen.

Mit 250.000 Besuchern pro Jahr zählt Minimundus zu den Top-Adressen im österreichischen Tourismus - und das ist die Frequenz ausschließlich in Sommermonaten. Künftig will Minimundus zu einem Ganzjahresbetrieb werden. Dazu sind bauliche Adaptierungen nötig. Im Gespräch ist auch eine völlige Neugestaltung des Eingangsbereiches.

Minimundus Scala Eingang Treppe

ORF.at/Carina Kainz

Brücke verbindet kleine und große Welt

Die bisherige Lösung stammt aus dem Jahr 1989 nach einem Entwurf des Kärntner Architekten Klaus Mayr. Es ist eine Brücke, die symbolisch von der großen in die kleine Welt führt. Eine abgeschnittene Rampe, die sich in Richtung Minimundus-Eingang verjüngt. Der Architekt bezeichnete sie als Scala (lateinisch für Treppe, Anm.).

Diese Treppe soll nun verschwinden - oder vielleicht doch nicht. Minimundus-Geschäftsführer Hannes Guggenberger wollte sich zu den tatsächlichen Plänen nicht äußern. Dennoch hat er es schon jetzt mit Gegnern jeder Neugestaltung zu tun. Marion Ates ist die Tochter von Klaus Mayr, des Architekten der Scala. Sie sammelt vorsorglich schon Unterschriften, sollte die Brücke tatsächlich geopfert werden: „Ich habe 535 Unterschriften, ich habe viele Bekannte, die in Klagenfurt noch eifrig sammeln. Diese Unterschriften möchte ich zur Rettung der Scala einsetzen.“

Tochter will Denkmalschutz für Scala

Ates will erreichen, dass das Werk ihres Vaters unter Denkmalschutz gestellt wird. Die Scala sei längst zu einer Art Wahrzeichen und zum Orientierungspunkt geworden, sagte sie. Es bestehe kein Grund, sie abzureißen, es gebe keine Bauschäden. Man habe nur den Beton der Scala mit einer zu billigen Farbe angestrichen, diese blättere ab, so Ates.

Siegerprojekt wird nicht realisiert

Mittlerweile liegt auch schon das Ergebnis eines Architektenwettbewerbes vor, den Minimundus gemeinsam mit der Stadt Klagenfurt und der Architektenkammer veranstaltete. Das Villacher Architektenbüro Falle und Omann setzte sich gegen vier Mitbewerber durch, doch das Siegerprojekt werde mit Sicherheit nicht realisiert, das steht jetzt schon fest. Es gibt Differenzen mit den Bauherren, so Architekt Kurt Falle. Laut Minimundus-Chef Hannes Guggenberger sei der Entwurf zu teuer ausgefallen.

Das Architekturbüro ARGE Eder und Falle weist darauf hin, dass der Siegerpreis 7.000 Euro betragen habe. Das restliche Preisgeld sei den nachfolgenden Rängen auszuzahlen gewesen. Entworfen wurde das Siegerprojekt in einer Arbeitsgemeinschaft der Architekten Christine Eder und Kurt Falle.

Drittgereihter kommt zum Zug

Ein Mitbewerber, laut „Kleine Zeitung“ soll es sich um den Drittgereihten, das Klagenfurter Büro Müller und Hohenwarter handeln, wurde mit dem Umbau beauftragt.