Badegäste beschimpften Rettungscrew

Badegäste im Klagenfurter Strandbad haben sich von einem Rettungshubschrauber gestört gefühlt und sollen die Crew beschimpft haben, weil Handtücher ins Wasser geweht wurden. Der Einsatz erfolgte wegen eines Herzinfarktes.

Der Pilot des ÖAMTC-Rettungshubschraubers musste sein Fluggerät auf der Badebrücke landen. Laut „Kleine Zeitung“ wurden die Helfer sogar von Badegästen beschimpft. Der Hubschrauber war gerufen worden, weil ein 82 Jahre alter Klagenfurter einen Herzinfarkt erlitten hatte.

Für Durchsage keine Zeit

Die Brücke war am frühen Nachmittag voll besetzt, als der Hubschrauber landen wollte. Der Pilot versuchte die Gäste mit Handzeichen zum Räumen des Platzes zu bewegen. Die meisten machten bereitwillig Platz, einige regten sich aber über die Turbulenzen der Rotorblätter auf, die etliche Badetücher ins Wasser bliesen. Eine Augenzeugin erklärte gegenüber der Austria Presse Agentur, sie verstehe vor allem nicht, warum die Badeleitung nicht eine Durchsage gemacht habe: „Wegen jedes falsch parkenden Autos gibt es Durchsagen, und bei einem medizinischen Notfall nicht, das ist mir ein Rätsel.“

Patient überlebte

Für derartige Vorbereitungen dürfte aber schlicht keine Zeit gewesen sein. Die Ärztin des Strandbades alarmierte die Rettungskräfte, doch Rettungsauto war keines so rasch verfügbar. Der Hubschrauber hingegen stieg gerade vom Klinikum Klagenfurt auf und war binnen zwei Minuten an Ort und Stelle. Ein erster Landeversuch auf der Liegewiese wurde wegen der enormen Staubentwicklung abgebrochen, danach landete der Helikopter auf der Brücke. Der Patient wurde ins Spital geflogen, sein Zustand wurde am Samstag als stabil bezeichnet.

Der Präsident des Zivilschutzverbandes, Rudolf Schober, rief angesichts des Vorfalles in Erinnerung, dass jeder einmal Hilfe brauchen könnte und dass die Retter für andere ihr Leben riskieren.