Die Kärntner Seen als Badewanne

Die Hitze wirkt sich auf die Wassertemperatur der Seen aus, der Klopeiner See ist derzeit mit 29 Grad einer der wärmsten Seen. Die Fische mussten sich den generell steigende Wassertemperaturen anpassen, derzeit läuft ein großes Forschungsprojekt.

Der Klopeiner See hatte am Dienstag bei der Messung der Wassertemperatur 29 Grad, zwar nur an der Wasseroberfläche gemessen, aber immerhin. Schweißperlen beim Schwimmen hatten die Besucher allemal. Nicht nur die Badegäste, auch die Fische reagieren auf knapp 30 Grad Wassertemperaturen und schonen ihre Kräfte.

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Der Klopeiner See kratzt bereits an der 30-Grad-Marke

Doch es tut sich viel mehr im Wasser, zu sehen ist dies erst anhand von Proben, bei denen auch Algenarten untersucht werden. Biologin Maria Friedl vom Institut für Seenforschung und ihre Mitarbeiterin Julia Oberauer rücken mit der Secchi-Scheibe, Phytoplanktonnetz und Schindler-Schöpfer aus.

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Es bilden sich mehr Algen, diese werden aber auch schneller abgebaut

Hohe Wasserqualität trotz Hitze

Dass auch die Keimzahlen im Wasser steigen, je höher die Temperatur ist, gilt als erwiesen. Maria Friedl bestätigt dies: „Bei heißen Temperaturen funktioniert der Stoffwechsel schneller. Die Algen wachsen schneller, werden aber auch schneller wieder abgebaut.“

600 verschiedene Algenarten sind in den heimischen Seen bekannt. Würde ein See überhaupt keine Algen haben, wäre das ein schlechtes Zeichen, betonen die Biologen.

In den heimischen Seen sind 600 verschiedene Algenarten bekannt. Würde ein See überhaupt keine Algen haben, wäre das ein schlechtes Zeichen, betonen die Biologen. Geht es um die Wasserqualität und die enthaltenen Nährstoffe, dann zeigen sich in allen 43 untersuchten Kärntner Seen beste Werte, auch bei hohen Wassertemperaturen. Zwar können Keimzahlen aufgrund der Temperaturen ansteigen, doch vieles würde sich selbst wieder regulieren.

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Untersuchungen zeigen: Die Wasserqualität der Kärntner Seen stimmt

Birgit Kampfer ist Badewasseranalytikerin, des Landes Kärnten und erklärt: „Je höher die Temperatur, desto mehr Bakterien können im See sein. Es hängt aber neben der Temperatur auch von vielen anderen Faktoren wie der Größe des Sees, der Umschichtung ab und auch davon, welche Reinigungskraft der See selbst hat.“

Drei Grad mehr innerhalb von 15 Jahren

Fakt ist: Die Wassertemperatur in den Seen sei in den vergangenen 15 Jahren um drei Grad angestiegen. Sämtliche Lebewesen haben sich an diese neuen Bedingungen angepasst, sagen Gewässerexperten, wie der Wasserökologe Erich Polzer vom Land Kärnten: „Wenn es Fische an der Oberfläche nicht so gerne haben, gehen sie in die Tiefe, dort ist es kühler und genug Nahrung vorhanden. Auch wenn die Kärntner Seen sehr sauber sind und daher relativ wenig Nahrung haben, reicht es aus.“

Zur Zeit läuft ein großes Forschungsprojekt, um die genauen Auswirkungen der Temperaturen auf die Organismen in den Seen zu erforschen.

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